Köln/Düsseldorf. In Köln wird es vorerst keine weitere Kögida-Demo geben. Stattdessen wollen sich die Organisatoren auf die Demos in Düsseldorf konzentrieren. Dort werden Montag erneut erneut mehrere Demonstrationen mit insgesamt über Tausend Teilnehmern erwartet.

Kögida gibt auf: In Köln sollen keine weiteren Demonstrationen der von Rechtsextremisten gesteuerten islamkritischen Kögida stattfinden. Man wolle den Teilnehmern die Doppelbelastung von zwei Demos pro Woche ersparen und werde sich auf Düsseldorf konzentrieren, sagte Kögida-Sprecherin Melanie Dittmer auf Anfrage.

"Es ist aus organisatorischen Gründen sinnvoller und kraftvoller nur eine Demonstration die Woche zu machen", heißt es auch in einer Mitteilung von Kögida und Dügida auf ihrer Facebook-Seite. Die Landeshauptstadt Düsseldorf habe "mehr Reichweite, auch ins Ruhrgebiet hinein" und "eine stärkere Signalwirkung". Die Anmeldung weiterer Demos in Köln werde deshalb in Kürze zurückgezogen. Am Mittwoch war die Kundgebung bereits "aus Krankheitsgründen" abgesagt worden.

Dügida und Kögida rechtsextrem unterwandert

Nach Angaben des Verfassungsschutzes sind Dügida und Kögida nicht nur von Rechtsextremisten gesteuert, auch ein erheblicher Teil der Demonstranten kam bislang aus der rechtsextremen Szene. Die islamkritische Dresdener Pegida hatte sich von beiden Gruppen distanziert. Der im Vergleich zu Sachsen spärliche Zulauf der Gruppen in Düsseldorf und Köln war zuletzt auch noch rückläufig. Nach Angaben der Polizei am Donnerstag sind die Kundgebungen in Düsseldorf, Duisburg und auch in Köln aber bislang noch nicht zurückgezogen worden.

Die Düsseldorfer Polizei erwartet für kommenden Montag erneut mehrere Demonstrationen mit insgesamt über Tausend Teilnehmern in der Landeshauptstadt. Man werde wieder mit starken Kräften im Einsatz sein, hatte Polizeipräsident Norbert Wesseler bereits vergangenen Montag betont. Zwischen 17 und 22 Uhr werde es daher im Bereich des Hauptbahnhofs, der Stresemannstraße, der Friedrich-Ebert-Straße, der Adersstraße, der Oststraße und der Graf-Adolf-Straße zu Verkehrsstörungen kommen. Auch die Rheinbahn ist wieder betroffen: Alle Straßenbahnen und Busse können den Hauptbahnhof voraussichtlich ab 17 Uhr nicht mehr anfahren, kündigt das Unternehmen an.

Dügida will Rosenmontag verkleidet auf die Straße

Derweil kündigen die Dügida-Organisatoren auf ihrer Facebook-Seite an, dass auch der Demo-Termin an Rosenmontag bestehen bleibe. Geplant sei, dass "einige Teilnehmer als Salafisten und Mohammed verkleidet auf die Straße gehen", um für ein "besonders satirisches Straßenbild" zu sorgen. Der Pegida-Protest in Duisburg hingegen fällt aus, die Organisatoren haben die Anmeldung für Rosenmontag zurückgezogen. (dpa/sos)