Über 20 Düsseldorfer Kultureinrichtungen und Sportvereine rufen zur Anti-Dügida-Demonstration auf. Am Montag sollen auch Gebäude verdunkelt werden.

Wenn Anhänger von „Pegida“ wie angekündigt am kommenden Montag in Düsseldorf demonstrieren wollen, haben sie etwas dagegen: Mehr als 20 Kulturinstitutionen und Sportvereine der Landeshauptstadt haben sich in den vergangenen Tagen spontan zusammengefunden, um ein klares Zeichen zu setzen. Für Humanität, Respekt und Vielfalt. Gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit.

Gestern riefen sie in der Tonhalle zur Teilnahme an der Gegendemonstration auf, die der Düsseldorfer Appell, ein Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften und Parteien, bereits vor wenigen Tagen angekündigt hatte.

„Auftrag, Ausgrenzung und Hass zu verhindern“

Mit großen Bannern an ihren Gebäuden wollen Einrichtungen wie die Tonhalle, das Düsseldorf Festival, das Museum Kunstpalast, das Schauspielhaus, die Kunsthalle sowie Fortuna Düsseldorf, die Düsseldorfer EG, Borussia Düsseldorf und viele weitere zudem sichtbar für ein weltoffenes und gastfreundliches Zusammenleben werben.

„Wir alle haben den dringenden Auftrag, Ausgrenzung und Hass zu verhindern“, sagte Christoph Meyer, der als Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein Künstler aus 35 Nationen in seinem Haus vereint.

Städteübergreifendes Signal

Wie die Kultureinrichtungen sehen sich auch die Düsseldorfer Sportvereine in der Pflicht gegen Fremdenfeindlichkeit vorzugehen. Dirk Kall, Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf, sagte stellvertretend für alle: „Werte wie Fairness und der Teamgedanke stehen im Sport über allem. Ohne sie könnte keine Mannschaft, kein Einzelsportler auch nur irgendeinen Erfolg haben. Deshalb wollen wir vorangehen und Fremdenhass entgegentreten. Heute, morgen und jederzeit.“

Nachdem die „Pegida“-Demonstration in Köln Anfang der Woche aufgrund des großen Widerstandes kurzfristig abgesagt worden war, hatten die Anhänger angekündigt, fortan in der Landeshauptstadt auf die Straße zu gehen. Ob den Düsseldorfer Gegendemonstranten damit nun eine Vorreiterrolle für ganz Nordrhein-Westfalen zukomme, beantwortet das Bündnis so: „Es ist doch eher so, dass sich Menschen aus verschiedenen Städten gegen Pegida, Kögida, Dügida und so weiter zusammenschließen. Es ist ein gemeinsames Signal, das überall sichtbar ist“, sagte Henrike Tetz, Superintendentin des Kirchenkreises Düsseldorf.

OB Geisel initiiert Aktion „Licht aus!“

Mit wie vielen Gegendemonstranten am Montag zu rechnen sei, wollte Volker Neupert, Koordinator des Düsseldorfer Appells, denn auch nicht in konkreten Zahlen ausdrücken. „Ich hoffe natürlich sehr, dass es ganz, ganz viele werden“, sagt er, „Hauptsache, wir setzen ein Zeichen des Zusammenhalts.“

Das will auch die von Oberbürgermeister Thomas Geisel initiierte Aktion „Licht aus!“ bewirken, bei der ähnlich wie zuvor in Köln markante Gebäude der Stadt ab 18.25 Uhr verdunkelt werden sollen, darunter das Rathaus, der Schlossturm, das Riesenrad und der Vodafone-Tower.

Die Gegendemonstration des Düsseldorfer Appells startet am Montag, 12. Januar, um 17.30 Uhr an der Friedrich-Ebert-Straße 34-38 in Höhe des DGB-Hauses. Zwei weitere Gegenversammlungen sind von 17 bis 22 Uhr auf der Karl-Rudolf-Straße und der Mintropstraße angekündigt.