Dortmund. An der Dortmunder Reinoldikirche starb Anfang April ein Obdachloser bei einem Polizeieinsatz. Das Verfahren gegen die Beamten wurde nun eingestellt.
Im Bereich der U-Bahn-Station Reinoldikirche in der Dortmunder Innenstadt hat es am 3. April einen großen Polizeieinsatz gegeben, bei dem Beamte Taser und Schusswaffe einsetzten. Ein 52-jähriger Obdachloser wurde dabei tödlich verletzt. Aus Neutralitätsgründen hatte die Polizei Recklinghausen die Ermittlungen übernommen. Eine Obduktion des Verstorbenen wurde vorgenommen.
Ermittlungen gegen Polizeibeamte eingestellt
Zwei Monate noch dem Vorfall (3.6.) teilt das Recklinghäuser Polizeipräsidium nun mit, dass die Staatsanwaltschaft Dortmund das Verfahren gegen sämtliche Polizeibeamte eingestellt hat – „da das Verhalten der Polizeibeamten gerechtfertigt war“, heißt es.
Polizeieinsatz in Dortmund: Obdachloser wollte Eisenstange nicht weglegen
Zeugenaussagen und Bodycam-Aufzeichnungen zeigen laut Ermittlern, dass der Verstorbene mit einer ungefähr 2,5 Meter langen Eisenstange aus dem Gerüstbau bewaffnet war. Er soll einen anderen Obdachlosen damit angegriffen haben. Nach dem Eintreffen von Polizeibeamten schlug er mehrfach mit der Stange gegen eine Tür der Reinoldikirche.
Die wiederholte Aufforderung, die Eisenstange wegzulegen, soll er ignoriert haben. Aus diesem Grund setzten die Polizisten drei Mal Taser ein, was laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft kaum Wirkung zeigte.
Als sich der 52-Jährige mit der erhobenen Eisenstange weiter auf die Einsatzkräfte zubewegte, gab schließlich ein Polizist einen Schuss aus seiner Dienstwaffe ab. Zeugen haben ausgesagt, die Distanz zwischen dem Beamten und dem Angreifer habe nur noch ein bis zwei Meter betragen, berichtete auf Nachfrage ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
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