Dinslaken. . Schwimmvereine und die SPD äußern sich zum Freibad Hiesfeld. Die Entscheidung wirkt sich auch auf das Dinamare aus.

Nach der Entscheidung, das Freibad Hiesfeld nicht zu erneuern, hat es nun auch ein Gespräch mit Vertretern der Dinslakener Schwimmvereine gegeben. Auch ihnen wurden die Gründe erläutert, warum die Pläne nicht weiter verfolgt werden.

Nach dem Treffen mit Bürgermeister Dr. Michael Heidinger und Stadtwerkechef Josef Kremer wird von Seiten der Schwimmvereine betont, dass die Nicht-Umsetzung der Freibad-Pläne Auswirkungen auf das Dinamare habe.

Der Aufsichtsrat hat zwar, wie wir berichtet, für den Weiterbau gestimmt. Es bedürfe dafür aber eines neuen Ratsbeschlusses. Aus diesem Grund tagt der Sportausschuss dazu am 12. März.

Fünf Monate sind eine lange Zeit

In dem Gespräch sei von Seiten der Schwimmvereine auch darauf hingewiesen worden, dass es durch den fehlenden Freibad-Neubau im nächsten Jahr nach aktuellem Planungstand in Dinslaken zu einer fünfmonatigen Trockenzeit im Schwimmbad-Bereich kommen würde. Hier sehen die Vereinsvertreter noch Gesprächsbedarf, heißt es in einem Schreiben der Schwimmvereine.

Auch müsse der beschlossene Bäderkompromiss auf den Prüfstand. Denn: Die Vereine hätten Zugeständnisse bei der Forderung nach Wasserfläche für die Öffentlichkeit gemacht (zweites Lehrschwimmbecken/Nichtschwimmer), da diese Fläche ja im Sommer, also in Zeiten der höchsten Nachfrage, am Standort Hiesfeld zur Verfügung gestanden hätte. Dies sei ja nun nicht der Fall.

Bäderkompromiss war eine gute Grundlage

Am Mittwoch hat sich Reinhard Wolf, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes, zum Freibad geäußert. Gemeinsam mit dem Bürgermeister habe die SPD leidenschaftlich, kontrovers, aber letztendlich einmütig für die Erneuerung des Freibades gekämpft.

Der vom Bürgermeister ausgehandelte Bäderkompromiss sei eine „sehr gute Grundlage“ gewesen. Aber schon damals sei klar gewesen, dass die Bodenbeschaffenheit auf dem Freibadgelände problematisch war.

Die SPD habe die „unerfreulichen Entwicklungen“ zum Freibad Hiesfeld mit großer Betroffenheit zur Kenntnis genommen, schreibt Parteichef Reinhard Wolf in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme.

Schwierige Bodenverhältnisse waren bekannt

Darin verweist er darauf, dass die schwierigen Bodenverhältnisse schon lange bekannt gewesen seien, denn nicht umsonst seien in den vergangenen Jahrzehnten die Sanierungen des immer wieder abrutschenden Beckens in einer „Becken-in-Becken“-Lösung erfolgt.

Auch das derzeit noch vorhandene alte Becken hatte seitens des Gesundheitsamtes des Kreises Wesel nur noch eine Betriebserlaubnis auf Basis einer Art Besitzstandswahrung; jeder substanzverändernde Eingriff in die Wasseraufbereitung würde zu einem Erlöschen der Betriebserlaubnis führen. Dieser Tatbestand war mit der 2016 erfolgten Stilllegung der Filteranlage erfüllt und das Bad musste geschlossen werden.

Aus diesem Grund sollten vor Baubeginn entsprechende geologische Gutachten eingeholt werden. Die Ergebnisse sind in dieser Dimension nicht erwartet worden. Insbesondere die gutachterliche Feststellung, dass eine dauerhafte Standsicherheit nicht gewährleistet werden kann, konnte daher nur zu einem Baustopp führen.

Umfassende Bürgerbeteiligung sollte es geben

Wichtig seien jetzt eine gründliche Analyse der Situation, das Ausloten von realistischen und umsetzbaren Alternativen. Dazu sollten Gespräche mit den direkt Betroffenen, hier nennt Wolf den Freibadverein und die schwimmsporttreibenden Vereine, sowie eine politische Diskussion in den hierfür zuständigen Gremien der Stadt erfolgen. Auch sollte es eine umfassende Bürgerbeteiligung geben. Vorabfestlegungen jeglicher Art seien hierbei nur hinderlich.

Wie Wolf ankündigt, werde die SPD sich in der nächsten Zeit intensiv mit der Problematik und möglichen Lösungen auseinandersetzen. In Anbetracht der Kostendimensionen müsse dies sorgfältig und mit der benötigten Zeit geschehen. „Das sind wir den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt schuldig und das erwarten wir auch von den anderen Parteien und Fraktionen im Rat der Stadt Dinslaken“, so Wolf.