Dinslaken. . Hinter der Zentralisierung des Din-Service auf dem ehemaligen Zechengelände in Lohberg steht ein Fragezeichen.

Manchmal werden Träume wahr. Manchmal aber auch nicht. Und welche Zukunft dem Traum beschieden ist, den Din-Service in einen zentralen Betriebshof auf dem ehemaligen Zechengelände umzusiedeln, ist offen.

Denn wann und ob das Vorhaben angesichts der klammen Finanzlage, in der sich die Stadt Dinslaken befindet, umgesetzt werden kann, weiß niemand. Seit Anfang des Jahres ist für Politik und Verwaltung zumindest klar, dass man es für wünschenswert hält, den an mehreren Standorten „zersiedelten“ Din-Service zu zentralisieren. Ein Betriebshof unter Einbeziehung der Kohlenmischhalle auf dem ehemaligen Zechengelände schien nach reiflicher Überlegung die attraktivste Variante. Im März wurde dann vom Rat der Verwaltung der Auftrag erteilt, diesen Traum zu konkretisieren, der wohl 15 bis 17 Millionen Euro kosten soll - zuzüglich Grundstückskosten. Dazu sollten Finanzierungsmöglichkeiten gesucht, mit der RAG Immobilien über den Grundstücksverkauf verhandelt sowie mit den Nachbarkommunen Voerde und Hünxe über mögliche gemeinsame Nutzungen gesprochen werden. All das ist noch im Fluss, wobei man beim Punkt Finanzierung mittlerweile davon ausgeht, dass aufgrund der städtischen Haushaltslage höchstens ein Investor in Frage kommen kann, der baut oder bauen lässt und den Betriebshof an die Stadt vermietet - was trotzdem auf die Kasse drücken würde. Ein solches PPP-Modell (Private Public Partnership) wurde zum Beispiel für die neue Feuerwache gewählt.

Viele Fragen offen

Stand der Dinge ist auch, dass man frühestens zum Jahreswechsel Ergebnisse der Grundstücksverhandlungen mit der RAG Immobilien wissen wird, weil viele Fragen offen sind. Selbst wenn dann alles glatt ginge (Investorensuche, Planungen, Bau), müsste man sich sputen, um den Betriebshof noch in diesem Jahrzehnt an den Start zu bringen.

Fast parallel dazu war in der Politik die Diskussion darüber entbrannt, ob der städtische Betriebshof an der Otto-Lilienthal-Straße saniert werden muss. Bei einer Begehung im Juni hatte die Bezirksregierung erhebliche arbeitschutzrechtliche Mängel festgestellt und die Stadt aufgefordert, über deren Beseitigung Bericht zu erstatten. Die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene und letztlich von einer knappen Ratsmehrheit beschlossene Ertüchtigung des alten Standortes für knapp 600 000 Euro kritisierte vor allem die CDU. Argument: Das Geld könnte man besser als Startkapital für den neuen, zentralen Betriebshof in Lohberg verwenden. Um ihre Argumentation zu untermauern, beantragte die CDU im Juli, umgehend die Planungen für den neuen Betriebshof aufzunehmen.

Die Ertüchtigung der Gebäude an der Otto-Lilienthal-Straße hat mittlerweile begonnen.