Voerde. . Gabriel Barrio kocht aus Leidenschaft und will die Voerder mit Mittelmeer-Küche überzeugen. Der neue Pächter und seine Familie geben am Tag des Denkmals eine erste Kostprobe ihres Könnens.
Es duftet unwiderstehlich nach Schinken im Restaurant des Wasserschlosses Haus Voerde. Kein Wunder - Gabriel Barrio ist gerade von einer Einkaufstour in Spanien zurückgekehrt. Mit vielen Leckereien. Iberischer Schinken, Würste, Käse, Wein und Terrakotta-Geschirr stehen auf den Tischen. Der 61-Jährige gebürtige Spanier wird neue Pächter im Restaurant des Schlosses und schwärmt von den Räumlichkeiten: „Das Schloss hat eine Ausstrahlung“. Im Oktober öffnen sich die Türen. Am kommenden Sonntag will der Küchenchef beim Tag des offenen Denkmals schon einmal die Gaumen der Voerder erobern und serviert Paella, Tortillas und hausgemachten Kuchen.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass Herr Barrio in der Lage sein wird, den guten Ruf des Hauses weiterzuführen“, sagte Bürgermeister Dirk Haarman bei der Vorstellung des Pächters. Das Konzept des Gladbeckers habe überzeugt. Ebenso wie das Menschliche und die Kochkunst, von der sich die städtische Kommission natürlich überzeugte. „Man merkt, das Herr Barrio das nicht nur als Beruf versteht, sondern als Leidenschaft“, so Haarmann. Man wolle eine dauerhafte Lösung für die Gastronomie im Haus Voerde.
Gabriel Barrio und seine Frau Nicole werden nicht nur das Restaurant, sondern auch den Saal bewirtschaften. Auf dem Speiseplan werden sich vor allem Spezialitäten aus der mediterranen Küche finden: Tapas, Spanischen Schinken, Fleisch von Iberico-Schweinen, Fischgerichte, Pasta, Pizza und auch eigener Kuchen. Eine kleine Karte, aber dafür mit häufig wechselnden Gerichten. „Ich liebe mediterrane Naturprodukte“, sagt der neuen Pächter. Ihm sei es auch wichtig, dass die Gerichte bezahlbar bleiben und sich jeder ein Essen bei ihm leisten kann. Einen Weinkeller mit Rebensaft aus aller Welt will er ebenfalls einrichten, Wein- und Kochseminare geben und für krebskranke Kinder spenden.
Der in Nordspanien geborene 61-Jährige kam einen Umweg in die Gastronomie, wollte erst Priester werden, begann seine berufliche Laufbahn aber im diplomatischen Dienst, wo er viel reiste. Gekocht hat er immer schon gerne. Die ersten Gerichte lernte er schon als Knirps im Internat. „Da gab’s nur Priester, da musste man kochen lernen“. Er wechselte schließlich in das Restaurant-Fach, machte 1991 seinen Meister und lebt seit 2009 dauerhaft in Deutschland.
Gabriel Barrio hat sich für den Neustart in Voerde viel vorgenommen. „Keiner soll sagen, hier schmeckt es nicht“, so sein Ziel.