Hünxe. .

Als er das erste Mal nach Bruckhausen gekommen sei, habe sich ihm das Bild der Brücke eingeprägt, erzählte Pfarrer Johannes Werges am Sonntagnachmittag, als er von Dechant Gregor Kauling mit einem feierlichen Gottesdienst als neuer Pfarrer in der vollbesetzten St. Albertus-Magnus-Kirche in sein Amt eingeführt wurde: Man fahre über den Fluss und unter der Autobahn her. Es war auch das Bild des Brückenbauens, das sich als roter Faden durch den schönen, vom Kirchenchor mitgestalteten Gottesdienst zog, in allen Teilen der Liturgie präsent war und gut zum neuen Abschnitt im Gemeindeleben passte.

Das Gleichnis vom Bären und vom Riesen erzählte davon, wie sich die beiden auf einer Brücke begegnen und nur gemeinsam auf die jeweils gewünschte Seite gelangen können: Indem sie einander Halt geben, um sich gefahrlos umdrehen zu können. In der Lesung aus dem Johannes-Evangelium wurde deutlich, dass Jesus eine Brücke zwischen den Menschen und Gott schlägt.

Die unterschiedlichen Aspekte des Brückenbauens verband Pfarrer Johannes Werges auch in seiner Predigt. Eine Brücke bauen heiße, eine Willkommenskultur zu pflegen, Menschen nicht auszugrenzen, sondern einzuladen. Dies habe die Gemeinde der Christen bereits in ihren Anfängen getan, habe sich um die Menschen am Rande der Gesellschaft, die Schiffbrüchigen der damaligen Zeit, gekümmert. Heute könne man sich fragen: Was oder wer kommt an? Niemand komme bei allen gut an, es sei aber wichtig, die Willkommenskultur zu bewahren. „Es geht darum, dass Jesus bei den Menschen ankommt, nicht ich oder wir.“ Mit diesen Worten machte Werges deutlich, dass es um die Botschaft des Glaubens und um das Miteinander geht. Auf diesem Weg gelte es auch unter den Weggefährten Brücken zu bauen. Er freue sich auf die Entdeckungsreise und die Weggemeinschaft vor Ort in der Gemeinde und in der Ökumene, so Werges und plädierte für Offenheit: „Ich möchte mit Ihnen eine Bleibe für Menschen schaffen, die bleibt. Das kann ich nicht alleine, nur mit Ihnen.“

Es sind mutmachende Worte, mit denen Werges eine Brücke zur Gemeinde baute – die ihrerseits auf den neuen Pfarrer zugeht, wie das Grußwort des Kirchenvorstandes zeigte: Er ist überzeugt, mit Werges die Zukunft zum Wohle der Gemeinde gestalten zu können und überreichte dem 51-jährigen Westfalen symbolisch einen großen Schlüssel.