Voerde. .

Während sich der Voerder Stadtrat gestern mit breiter Mehrheit für die Neugründung einer Gesamtschule ausgesprochen hat, bleibt die Realschule bei ihrer Kritik. Der eingeschlagene Weg sei „falsch“ und „ein riskantes Unternehmen“, heißt es. In einem Schreiben, das er in der vergangenen Woche an die Eltern richtete, verweist Schulleiter Alfons Knauer auf die Stellungnahme der Schulkonferenz von März, die auch auf der Schul-Homepage zu finden ist und in der es unter anderem heißt: „Die derzeitigen Anmeldezahlen sprechen nicht dafür, dass einer neugegründeten Gesamtschule die erforderlichen Schülerzahlen auf lange Sicht garantiert sind“.

Auspendler aus Voerde habe es schon immer gegeben. Die Forderung, jedes Kind in Voerde zu beschulen, sei aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit eine „Rechnung mit vielen Unbekannten“. Die Schulkonferenz sieht vielmehr in der Errichtung einer Gesamtschule in Trägerschaft der Caritas bei gleichzeitiger Erhaltung der Realschule eine Option, da eine Schule in freier Trägerschaft nicht an die Vorgaben in Bezug auf die Zügigkeit gebunden und nicht dem Druck unterworfen wäre, eine gymnasiale Oberstufe zu bilden. Bekanntlich ist diese Option jedoch aus rechtlichen Gründen ausgeschieden.

In dem Schreiben an die Eltern widerspricht die Realschule der „öffentlichen Behauptung“, ihr Konzept sei gescheitert. Vielmehr habe die Realschule mit dem Konzept eine freiwillige Anstrengung unternommen, der Stadt Voerde aus einer großen Notsituation herauszuhelfen. „Und dieses Konzept ist aus pädagogischer Sicht ein Riesenerfolg, der sich sehen lassen kann. Aber für Fehler in der Vergangenheit, die für uns nachweislich gemacht wurden, sind wir als Realschule Voerde nicht verantwortlich. Auch deshalb ist überhaupt nicht einzusehen, warum wir für diese Fehler mit der Auflösung unserer Realschule bezahlen sollen“. Die Schule habe sich auch im Rahmen der Inklusion engagiert und gewaltige Anstrengungen auf sich genommen, um möglichst viele Schüler optimal zu fördern.