Voerde. .
Nur noch wenige Tage steht sein Schreibtisch im Weseler Rathaus. Und den möchte Dirk Haarmann nicht voll hinterlassen und die Dinge, die von ihm noch erledigt werden können, „gut organisiert“ übergeben. Er will einfach bis „zum Schluss einen ordentlichen Job machen“, wie er sagt. Der 47-Jährige befindet sich seit seinem Wahlsieg am 25. Mai in einer Art Zwischenphase: Noch ist er Erster Beigeordneter in Wesel, bald wird er als Bürgermeister auf dem Chefsessel im Rathaus in Voerde Platz nehmen. Die Termine in der Nachbarstadt laufen für ihn wie gehabt bis zum letzten Arbeitstag am Mittwoch kommender Woche weiter, unterdessen wirft das neue Amt natürlich auch schon seine Schatten voraus.
Viele Termine sind abzustimmen
Die konstituierende Ratssitzung am 1. Juli in Voerde muss vorbereitet werden, viele Termine, die er als Voerder Bürgermeister in den ersten Wochen wahrnehmen wird, sind abzustimmen. „Der Kalender ist schon gut gefüllt“, berichtet Dirk Haarmann. Aber auch mit so ganz profanen Dingen wie Visitenkarten, E-Mail-Adresse oder Handy muss sich ein Bürgermeister in spe befassen. Schließlich gilt es, am ersten Tag „arbeitsfähig zu sein“.
Ein Blick auf seinen elektronischen Kalender zeigt, dass neben Wesel auch Voerde einen Platz einnimmt. So standen gestern Vormittag für Dirk Haarmann als zuständigem Weseler Dezernenten zum Beispiel ein Träger-Gespräch zum offenen Ganztag, ein Treffen mit Vertretern der privaten Fachhochschule für Ökonomie und Management (FOM) und die Fachbereichsleiterrunde an, nach Dienstschluss besuchte der 47-Jährige als angehender Voerder Bürgermeister das Internationale Sommerfest der Begegnung in Friedrichsfeld. Am Wochenende wird er wiederum in seiner Funktion als Weseler Sportdezernent unterwegs sein und die Deutsche Leichtathletik-Meisterschaft U 23 besuchen, auch Voerder Veranstaltungen stehen auf seinem Terminplan.
Dirk Haarmann betrachtet seinen Wechsel auch mit einem weinenden Auge: „Ich habe sehr gerne in Wesel gearbeitet, dort eine Menge gelernt. Die Arbeit hat mir einen guten Einblick in das gegeben, was mich nun hier in Voerde erwartet“, sagt er. Die Themen sind in beiden Städten, auch wenn sie sich in der Größe deutlich unterscheiden, angesichts der Rahmenbedingungen (Stichwort demografischer Wandel) ähnlich gelagert. Wie in Voerde gab und gibt es auch in Wesel eine Schuldiskussion – sei es im Primar- oder im Sekundarbereich. Auch hat(te) Dirk Haarmann an seinem Noch-Arbeitsplatz mit dem Thema Sportplatz-Bau zu tun.
Auf seine Arbeit in Voerde blickt er mit hoffnungsvoller Erwartung, er freut sich auf die Arbeit – mit Respekt vor dem Amt und der Verantwortung, die er am 23. Juni, seinem ersten Arbeitstag, übernimmt. Sein Anspruch ist dabei, „die gute Kultur, die da ist, aufzugreifen und zu wahren und gemeinsam mit den Mitarbeitern der Verwaltung weiter zu entwickeln“. Und so möchte er im Rathaus als erstes, auf mehrere Tage verteilt, durch alle Fachbereiche gehen, sehen, wo die Menschen sitzen, die in der Verwaltung tätig sind.