Voerde. Der Türkische Kulturverein (TKV) Möllen stellte beim Gemeindefest im Beisein von Bürgermeister Leonhard Spitzer die Pläne für das neue Gemeindezentrum vor. „Die Möllener sollen hier ein- und ausgehen“
Für die Türkisch Islamische Gemeinde in Möllen ist es ein Stück weit religiöses Ankommen, wenn in etwa einem Monat an der Schlesierstraße der Spatenstich für das neue Gemeindezentrum ansteht. Nach vielen Diskussionen in dem Ortsteil und auf politischer Ebene bewegt sich das Vorhaben des Türkischen Kulturvereins (TKV) Möllen nun in Richtung Realisierung. Der Bauantrag an die Stadt für Moschee und Begegnungsstätte auf dem ehemaligen Gelände der Janusz-Korczak-Schule neben der evangelischen Kirche ist gestellt, die Genehmigung steht noch aus. In einem Jahr soll der Rohbau stehen, in zwei Jahren soll das Gemeindezentrum voll funktionstüchtig sein und damit ein Teil von Möllen werden.
Beim gut besuchten Gemeindefest, das an diesem Wochenende stattfindet, betonte Bürgermeister Leonard Spitzer gestern: „Wir haben uns heftig gestritten und werden uns sicher noch weiter streiten. Am Ende ist es aber wichtig, dass das Gemeindezentrum angenommen wird.“
Integratives Projekt
Damit die Möllener es akzeptieren, hat ein Arbeitskreis der Gemeinde zusammen mit dem Weseler Architekten Ludger Ebbert ein integratives Projekt auf die Beine gestellt. Auf dem etwa 3000 Quadratmeter großen Grundstück werden zwei Gebäude mit insgesamt 1100 Quadratmetern gebaut. Moschee und Begegnungsstätte sind voneinander getrennt. „Wenn wir in die Höhe gehen würden, würde das nicht in das Stadtbild von Möllen passen“, erläutert Bülent Ögüt von der Gemeinde. Die unterschiedlichen Zweckbestimmungen der Gebäude sind auch von außen sichtbar, wobei die Architektur eine Mischung aus osmanischem und modernem Stil ist. Dass sie trotzdem zusammen gehören, zeigen die grünen Dächer.
Die barrierefreie Moschee ist nach Mekka ausgerichtet und steht damit schräg zur Straße. In ihr finden 300 Männer und 150 Frauen einen jeweiligen Waschraum vor und genügend Platz zum Beten. Ganz modern gestaltet ist das Gebäude für die soziale Begegnung – alles unter dem Motto „Offenheit“. Auf der ersten Etage sollen drei Klassenräume entstehen, in denen Sprach-, Integrations-, aber auch Nähkurse stattfinden können. „Die Möllener sollen hier ein- und ausgehen“, unterstreicht Hasan Gördü, Sprecher des TKV Möllen. Daneben gibt es eine große Küche für die Frauen, Räume für Jugendliche sowie für den Sportverein „SV Yesilyurt Sport 1992 Möllen e.V.“, der schon im Namen „grüne Heimat Möllens“ die dominierende Farbe des Gemeindezentrums trägt.