Dinslaken. . Parteien positionieren sich für die Bürgermeisterwahl am 25. Mai. Neben der CDU will auch die Linke einen Herausforderer für Michael Heidinger benennen: Gerd Baßfeld kann sich eine Kandidatur vorstellen

Bislang schien es fast so, als sei Amtsinhaber Michael Heidinger der einzige, der bei der Wahl am 25. Mai für das Amt des Dinslakener Bürgermeisters kandidiert. Doch hinter den Kulissen wurde und wird natürlich eifrig überlegt, diskutiert, verhandelt und wohl auch spekuliert.

Obwohl sich weder die Partei noch der potenzielle Kandidat bislang klar dazu äußern wollten, war hinter vorgehaltener Hand vielen klar, dass der CDU-Herausforderer eigentlich nur Heinz Wansing heißen kann. So ist seine Nominierung wohl weniger eine Frage des Dürfens, als eine Frage des Wollens. Länger schien es so, dass Wansing die Antwort auf die Frage, ob er noch einmal für das Bürgermeisteramt kandidieren wolle, auch davon abhängig machen würde, wie sich die anderen Parteien positionieren. Dabei waren die Augen vor allem auf die Unabhängige Bürgervertretung UBV gerichtet. Nach der Niederlage bei der letzten Bürgermeisterwahl hatte Wansing den Unabhängigen vorgeworfen, ihm durch die Nominierung eines eigenen Bürgermeisterkandidaten (Heinz Brücker) Stimmen aus dem konservativen Lager weggenommen zu haben. Ob es diesmal anders kommt, ist offen: Die UBV will frühestens nach der Mitgliederversammlung am 5. Februar wissen, ob sie einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken will. Obwohl Heinz Brücker nicht mehr zur Verfügung steht, hat man im Vorfeld aber bereits verlauten lassen, dass ein eigener Kandidat der UBV bei der letzten Wahl gut zu Gesicht gestanden hätte. Heinz Wansing will indes nicht abwarten, wie sich die UBV oder andere Parteien positionieren: „Wir als CDU müssen unseren eigenen Weg gehen. Ich möchte kein Kandidat der Beliebigkeit sein, mich nicht zu sehr verbiegen“, sagt Wansing. Und auch wenn sich die Parteigremien erst in diesen Wochen zur Kandidatenfrage äußern wollen und die CDU-Mitgliederversammlung am 13. Februar entscheidet, machte Wansing gestern auf NRZ-Anfrage klar: „Ich würde zur Verfügung stehen!“

Linke entscheidet am 23. Februar

Auch für die Linke ist klar, dass man einen eigenen Kandidaten für das Bürgermeisteramt ins Rennen schicken will. Parteiintern will man bis zur Mitgliederversammlung am 23. Februar über die Liste für die Kommunalwahl und die Bürgermeisterkandidatur diskutieren, die Wahl soll am Ende wirklich die Basis haben. Dennoch machte Gerd Baßfeld, Fraktionsvorsitzender der Linken im Rat, kein Geheimnis daraus, dass er sich am 23. Februar auf beide Stimmzettel schreiben lassen will. „Ich würde bei beiden Wahlen antreten“, so Baßfeld. Ob es so weit komme, überlasse er den Mitgliedern und dem Parteivorstand.

Derzeit ist nicht davon auszugehen, dass weitere Bewerber für das Bürgermeisteramt auf die Bühne treten. Die Bündnis-Grünen wollen ihrer Mitgliederversammlung (die theoretisch natürlich anders entscheiden könnte) wohl nicht vorschlagen, wieder einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Man sei mit der Amtsführung von Michael Heidinger eigentlich ganz zufrieden, hieß es aus der Partei. Die FDP will keinen Kandidaten aufstellen. Wie man sich zu den Bewerbern positioniert, will man im Laufe des Monats entscheiden, Bernd Helmut Minzenmay attestiert Michael Heidinger aber schonmal, dass dieser „keinen schlechten Job gemacht hat“. Und Heinrich Mühmert (Offensive Dinslaken) will aus Altersgründen nicht noch einmal antreten. Michael Heidinger will die Offensive Dinslaken aber nicht unterstützen, weil der Bürgermeister die Fraktionsbildung mit Lothar Verschitz (ehemals Linker) erschwert haben soll. „Wir mussten bis zum Kreis gehen und so etwas vergisst die Offensive Dinslaken nicht“, so Mühmert.