Voerde. .
Auf mehr als 80 Seiten nimmt die Stadt zu den Betuweplänen der Bahn für den Abschnitt 2.1 Friedrichsfeld Stellung. Das Papier legt sie dem Planungs- und Umweltausschuss zur Entscheidung vor. In einem einleitenden Teil macht die Stadt die Grundlinie ihrer Stellungnahme deutlich. Sie habe „ein eigenes Interesse“ an dem Streckenausbau, da nur so die Chance bestehe, „trotz der Funktion als Transitlinie für den Güterverkehr den öffentlichen Nahverkehr weiterhin zu gewährleisten und auszubauen“. Andererseits will sie die städtebauliche und landschaftliche Qualität „gegen die von der Bahn beabsichtigte ,Billiglösung’“ bei dem Ausbau verteidigen.
Ein zentraler Punkt in der Stellungnahme ist der Lärmschutz. Die Stadt fordert, auch größere Streusiedlungen im Außenbereich wie Wohngebiete zu schützen und die 600 Meter lange Lücke im Lärmschutz zu schließen. Kritik übt sie an der Anwendung des „Schienenbonus’“, wonach für die Bahn beim Lärm ein um fünf Dezibel höherer Grenzwert gilt. Die Regelung soll zwar abgeschafft werden, aber erst bei den Bauprojekten wegfallen, deren Planfeststellungsverfahren bis 2015 noch nicht offen gelegen hat. Die Stadt fordert, auf ihrem Gebiet auf die Anwendung des Schienenbonus’ zu verzichten.
Mit Blick auf die Erschütterungen appelliert die Stadt, „dass anstelle der Schwellenbesohlung besser wirksame Systeme, z.B. die Unterschottermatte im Trog (USM) zumindest bei den außenliegenden Gleisen im Bereich der Bebauung zum Einsatz kommt“.
Grundsätzlich überarbeitet werden sollten ihrer Meinung nach die Pläne für den Haltepunkt Friedrichsfeld. So verweist sie mit Blick auf die geplanten nicht transparenten Lärmschutzwände darauf, dass die Bahnsteige damit weitgehend der sozialen Kontrolle entzogen würden. Zudem moniert die Stadt, dass die Bahn den barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen über sehr lange Rampen realisieren will.
Als „völlig unzureichend“ bezeichnet sie die Vorstellungen der Bahn zur Sicherheit an der Strecke und verweist auf das Konzept der Feuerwehren. Die Bahn müsse die notwendigen Voraussetzungen (z.B. Löschwasserversorgung und verbesserte Zugänge zur Strecke) schaffen.