Dinslaken. . Götz Alsmann und Band haben das französische Chanson für sich entdeckt. Nach vier Jahren trat der Entertainer wieder in Dinslaken auf.

Vier Jahre waren Götz Alsmann und seine Band nicht mehr in Dinslaken, dass sie sich freuten, zurück zu sein, daran ließ der Entertainer mit der markanten Haartolle am Dienstagabend in der Kathrin-Türks-Halle keinen Zweifel. „Paris“ heißt das aktuelle Programm, der Griff ins Schatzkästchen der Vergangenheit fördert dieses Mal nicht alte deutsche Schlager, sondern Chansons der 60er und 70er Jahre zu Tage. Natürlich alles Lieder, wie sie die französischen Stars mit deutschen Texten interpretierten.

Schon lässt Götz Alsmann in einer Geschwindigkeit, die eines Dieter Thomas Heck würdig wäre, einen Auftritt von Gilbert Becaud in Kuhlenkamps „EWG“ Revue passieren. Und das Publikum in der Kathrin-Türks-Halle darf in Erinnerungen schwelgen.

„Du lässt dich geh’n“, „Das Meer“, Eddie Constantines „Hallo schöne Frau“. Götz Alsmann, Altfrid Maria Sicking (Vibraphon), Rudi Marhold (Schlagzeug), Michael Müller (Bass) und Markus Passlick (Percussion) spielen die Lieder in ihrem altbewährten Jazzschlager-Stil und mit neuen babyblauen Anzügen im Zeitstil von Alsmanns Haartolle. Manchmal greift Passlick zum Trommeln auch zur Baguettestange, etwas Kindergeburtstag gehört zu Alsmann-Programmen immer dazu.

Nicht geplant war allerdings, dass Götz Alsmann während er davon erzählt, was für eine Bruchbude das Tonstudio heute sei, in dem die großen Legenden des Chansons ihre unvergesslichen Aufnahmen machten und in dem die Alsmann-Band nun ihr Album „Paris“ einspielte, gleich zweimal Teile des Flügels aus der Kathrin-Türks-Halle in der Hand hatte. Nicht nur in Frankreich gibt es renovierungsbedürftige Kulturstätten.

Legenden des Chansons

Aber egal, ob nur der Lack oder gleich der halbe Flügel ab ist, bei „Paris“ geht es um das, was unvergänglich ist und was aus der Distanz betrachtet edle Patina ansetzt. Die Filme von Eddie Constantine mit ihren reißerischen, unfreiwillig komischen Titeln. Ihre bedenkenreiche Bewertung durch den katholischen Filmdienst, wie sie der junge Götz im Gemeindezentrum vorfand und die für ihn ein klares „Ein Film für mich“, bedeutete. „Das gewisse O-lala“ , das von der weiß gepunkteten schwarzen Krawatte des Monsieur 100 000 Volt ausging.

Im Traum trifft Alsmann die Legenden des Chanson, um nach durchfeierter Nacht mit ihnen im Schein der aufgehenden Sonne die Originalversion von „Autumn leaves“ zu singen.

In der Wirklichkeit bereiteten Alsmann und seine Herren in babyblau dem Publikum einen vergnüglich-nostalgischen Abend.