Dinslaken. . Störfall zwischen Sterkrade und Dinslaken führte auf der Strecke zu massiven Verspätungen und Zugausfällen. Die Organisation des Ersatzverkehrs mit Taxen verlief zunächst schleppend

Für viele Bahnreisende auf der Strecke zwischen Oberhausen und Emmerich wurde die Zugfahrt am Donnerstag zur Geduldsprobe. Wegen eines Kabelschadens, der bei Gleisbauarbeiten zwischen Sterkrade und Dinslaken bereits am Mittwochabend gegen 21 Uhr entstanden war, wurde der ohnehin schon aufgrund der Baumaßnahme eingeschränkte Bahnverkehr massiv gestört. Zwischen Oberhausen und Dinslaken waren in beiden Richtungen lange Wartezeiten die Folge. Gegen 9.20 Uhr informierte die Deutsche Bahn die Presse, dass zwischen beiden Punkten ein Zugpendelverkehr eingerichtet werde und zusätzlich rund 40 Taxen im Einsatz seien.

Informationen – Fehlanzeige

Soweit die Theorie. In der Praxis stellte sich das für die mit dem Regionalexpress aus Koblenz (RE 5) um kurz vor halb zehn am Hauptbahnhof Oberhausen eintreffenden Reisenden wie folgt dar: Auf der Anzeige am Bahnsteig gegenüber, wo der Anschlusszug in Richtung Emmerich fährt, wurde mitgeteilt, dass der Zug ausfällt. Informationen, wie man weiter kommen soll – Fehlanzeige. Eine Durchsage war nicht zu hören. Nach einem Anruf in der Redaktion darüber informiert, dass Taxis eingesetzt werden sollen, ging es in einer kleinen Gruppe zum Service-Point der Bahn. Dort war von einem Taxi-Einsatz nichts bekannt, nach telefonischer Rücksprache erklärte eine Bahnmitarbeiterin, dass die Weiterfahrt nach Dinslaken mit zwei bestimmten Taxi-Unternehmen möglich sei. Von diesen Unternehmen war vor dem Bahnhofsgebäude nicht ein Fahrzeug zu sehen.

Als sich weder mit empfohlenem Taxi noch mit der Bahn eine baldige Lösung abzeichnete, fiel kurz vor halb elf die Entscheidung, sich zu sechst zusammenzutun und mit einem anderen Taxi nach Dinslaken zu fahren und den Preis zu teilen.

Zur gleichen Zeit am Dinslakener Bahnhof: „Hier herrscht heute Chaos“ begrüßte der Helfer vom City Service, der gerne beim Koffertragen behilflich ist, die Reisenden an der Treppe. Auf dem Bahnsteig erfuhren die Kunden, warum: In Richtung Wesel werde der bereits wartende Zug pünktlich um 10.02 Uhr losfahren, informierten drei Bahnangestellte die Kunden. Wann es Richtung Oberhausen weitergeht, wussten sie nicht. Auch die Anzeige verriet nichts. „Was ist mit denjenigen, die zum Flughafen wollen und dort ihren Flug kriegen müssen?“, fragte eine Frau. „Nehmen Sie sich ein Taxi. Das brauchen Sie nicht zu bezahlen“, so die Empfehlung der Bahn-Mitarbeiter. Viele Reisende warteten weiter geduldig auf die nächste Bahn Richtung Oberhausen. Auch für Menschen, die aus Richtung Emmerich kamen, war in Dinslaken erstmal Endstation.

Die vielen Unklarheiten und Verzögerungen erklärte ein Bahnsprecher auf Anfrage damit, dass am Vorabend bei Bekanntwerden des Kabelschadens noch nicht absehbar war, wie lange es dauern würde, diesen zu beheben. Auch sei es nicht leicht gewesen, um diese Zeit Busse und Taxen zu organisieren. Am frühen Nachmittag setzte die Bahn zusätzlich zu Taxen zwischen Dinslaken und Oberhausen fünf Busse ein. Zudem wiesen an den Haltepunkten Bahnmitarbeiter den Reisenden den Weg.