Voerde. .

„Mit großem Befremden“ haben die Parteisprecher der Voerder Grünen, Ulli Lütke und Lissy Füllgraf, die Begrüßungsworte des Fraktionsvorsitzenden der CDU, Georg Schneider, bei der Unterstützerversammlung gegen die Umbenennung der Hindenburgstraße gelesen. Sie meinen, dass es durchaus historische Straßennamen geben sollte, aber vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstandes zu der genannten Person Hindenburg sei eine Ehrung gegenwärtig nicht erinnerungspolitisch legitimiert.

Die Schnittmenge mit der Ideologie und Politik des Nationalsozialismus sei bei der Person Hindenburg zu groß. Die Ehrung einer solchen Person durch einen Straßennamen passe nicht mehr ins heutige Demokratieverständnis. Vielmehr meinen sie, „dass die Voerder Bürger jetzt die Möglichkeit haben, die längst überfällige Entscheidung zu treffen, sich von diesem lästigen Erbe zu verabschieden“.

Anerkennend schauen sie auf die Nachbarstadt Dinslaken. Diese habe durch stetig konsequente Aufarbeitung der unheilvollen nationalsozialistischen Terrorherrschaft sich diesem Thema gestellt. „Dort werden ‘echte’ Stolpersteine installiert, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung Mahnmale des Gedenkens errichtet, Ausstellungen organisiert und vieles mehr“, meint Ulli Lütke. „Ehre wem Ehre gebührt“, auf Straßenschildern, Plätzen, Parks etc. „Doch wider besseres Wissen an Fehlern der Vergangenheit festzuhalten, ist ein fatales Signal an unsere nachfolgenden Generationen. Geschichte ernst nehmen, heißt Konsequenzen ziehen.“ Sie bitten die Voerder darum, ihre Stimme gegen die weitere Ehrung der Person Hindenburg abzugeben.