Dinslaken. . Fleischermeister Heinz Engelbrecht aus Dinslaken muss seinen Kunden in diesen Tagen viele Fragen zur Herkunft seines Fleisches beantworten.
Verbraucherschützer laufen Sturm, Lebensmittelriesen müssen Produkte aus dem Verkauf nehmen und Kunden sind verunsichert. Der Pferdefleischskandal ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde denn täglich tauchen neue Produkte auf, die falsch gekennzeichnet wurden.
„Eine Riesensauerei“, findet auch Fleischermeister Heinz Engelbrecht. In diesen Tagen stehen zahlreiche Kunden mit vielen Fragen vor den Theken der beiden Filialen an der Augustastraße und in Friedrichsfeld. „Die Kunden wollen wissen, ob wir Pferdefleisch verarbeiten. Ob wir genau wissen, wo unser Fleisch herkommt“, sagt Engelbrecht. Fragen, die er seinen Kunden guten Gewissens beantworten kann.
„Pferdefleisch haben wir in unserem Betrieb noch nie verarbeitet und haben das auch nicht vor. Unser Fleisch beziehen wir von circa zehn Bauern nur aus der Region“, verrät der 61-Jährige. Und mit diesen zehn Bauern steht er regelmäßig in Kontakt.
Kundenansprüche sind groß
Muss er auch, denn nicht nur in Zeiten von Futtermittel- und Fleischskandalen sind die Ansprüche der Kunden immens. Um auf alle Fragen die richtige Antwort zu haben, verfolgt er jeden einzelnen Schritt seiner Ware – vom Bauernhof bis zur Theke. „Dazu gehört die Lebendbeschau, die Fleischbeschau und eine Hemmstoffkontrolle, damit das Fleisch frei von Medikamenten ist“, erklärt Engelbrecht.
Die Kundenzahlen seien seit Bekanntwerden des Pferdefleischskandals angestiegen, berichtet Engelbrecht. Wirklich freuen kann ihn das aber nicht. „Ein Skandal macht nicht hungrig. Die Menschen sollten doch überall guten Gewissens ihre Lebensmittel kaufen können. Vor allem Mütter sind sehr besorgt, denn sie kaufen für ihre Kinder ein. Dass man jetzt in Fertigprodukten Antibiotika-Rückstände gefunden hat ist ungeheuerlich und gefährlich.“
Um maximale Transparenz für seine Waren zu gewährleisten, kommen in jedem Jahr zahlreiche Kontrolleure in den Betrieb – meist unangekündigt. „Wir haben strenge Aufsichtsbehörden, die aber auch uns Betriebe gut schulen, so dass wir immer versuchen, höchste Standards zu erreichen.“ Hinzu kommen freiwillige Selbstkontrollen und die Teilnahme an Wettbewerben, bei denen das Fleisch ebenfalls genau untersucht wird. Engelbrecht liefert täglich für 250 Schüler Mittagessen, zudem noch ein Seniorenheim. „Wenn ich da nicht wüsste, was ich ausliefere und für reines Fleisch garantieren könnte, würde ich in Teufels Küche kommen.“