Dinslaken. . Die Connemara Stone Company brachte den proppenvollen Yukon Saloon zum Tanzen.

Keltische Schönheiten zu besingen, mag ans Herz gehen, keltischen Schönheiten Instrumentalstücke zu widmen, geht auf jeden Fall von den Ohren über die Hände in die Füße. Die Fans der Connemara Stone Company wissen das. Deshalb warten sie auch nicht lang. Schon während Michael Künzel und Dino Serci mit Whistle und synthetischen Harfenklängen diese ganz besondere musikalisch-mystische Atmosphäre schaffen, die so typisch für Schottland und Irland ist, schallt schweres, langsames Klatschen durch den proppenvollen Yukon Saloon. Aus den lang nachhallenden Flötenklängen formt sich eine kleine, prägnante Melodie, das Stück gewinnt an Rhythmus, nach und nach setzt die ganze Band ein.Variation des Reels auf Georg Spellenbergs fünf-saitiger E-Fiddle, Hans Steinforth am Schlagzeug beschleunigt von Wiederholung zu Wiederholung das Tempo mit treibenden, stampfenden Beats. Längst teilt sich das Publikum in jene, die klatschen, jene, die tanzen, und einige, die beides gleichzeitig tun. Zum fünften Mal brachte die Connemara Stone Company am Samstagabend, 5. Januar, die Stimmung im Yukon Salon zum Siedepunkt.

Traditioneller schottischer Folk, zeitlose Rock Musik, die unverwüstliche Kombination von Flöten und Geigen, verzerrten E-Gitarren, Schlagzeug und Bass. Ein nur scheinbarer Stilmix. Denn Folk überdauerte deshalb die Jahrhunderte, weil jede Generation die alten Lieder für sich neu entdeckte und zu neuem Leben erweckte.

Alles schon gehört? Eines der packendsten Stücke des Abends ist die einfühlsame Rockballade, die, wenn man glaubt, sie sei schon zu Ende, in einen Live-Kracher umschlägt, indem das Publikum eine kurze Textzeile skandiert, wie das in Rockshows mit Animation so üblich ist, dann aber die Band darauf Teile des Refrains als zweite Stimme legt. Das ist musikalisch einfach gut. Und mit welchem Stück gelingt es der Connemara Stone Company, den Saal derart gekonnt zum Kochen zu bringen? „Loch Lomond“, ein schottisches Volkslied, das eigentlich so ausgereizt ist wie „Whisky in the Jar“.

Deutscher Rock & Pop Preis-Träger

Kaum nötig zu erwähnen, dass die Musiker im Schottenrock, alles gestandene Männer aus dem Ruhrgebiet, auch aus dieser alten Nummer ein hörenswertes, raffiniertes Stück Celtic Rock machen.

Die Connemara Stone Company hat sich seit ihrer Gründung 1995 durch viele personelle Umbesetzungen hin entwickelt, Erfolge beim Deutschen Rock & Pop Preis bestätigen ihre Qualität, Dino Serci mit seiner angenehmen Stimme mit vollem, weichen Timbre wurde 2011 als bester Folksänger ausgezeichnet. Die eigenen Songs sind rocklastiger, gecovert werden nicht nur Reels und Airs, sondern auch immer wieder Stücke des schottischen Liedermachers Dougie MacLean. Mit „Ready for the Storm“ beginnt der Abend im Yukon programmatisch.

Drei Sets sollen in dieser langen Partynacht folgen. Und wer den Saloon am Rande von Hiesfeld kennt, weiß, dass es kein Zurück mehr gibt, wenn dort erst einmal das Tanzfieber grassiert.