Dinslaken. . Adnan G. Köse inszeniert mit Irma Barry-Schmitt und Richard Sammel „Da kommt noch wer“ von Jon Fosse
„Eifersucht ist die Sucht nach dem Eifer“, sagt Adnan G. Köse, „die Sucht nach dem sich Ereifern“. Unkontrollierbare Eifersucht ist die zerstörerische Kraft in Jon Fosses Bühnenstück „Da kommt noch wer“, das der Dinslakener Regisseur am 9. Januar um 20 Uhr in der Kathrin-Türks-Halle auf die Bühne bringt. Es ist ein Stück um ein Paar, dass in absoluter Abgeschiedenheit zu sich selbst finden möchte, ein Stück über Beziehung zueinander und dem Wirken der eigenen Ängste und Abgründe. Getragen wird die Inszenierung, die Köse zwischen Theater und Film ansiedelt, von zwei international wirkenden Schauspielern: Richard Sammel und Irma Barry-Schmitt.
Seit einigen Tagen probt das Trio in Dinslaken, gestern stellten es sein Projekt in den Räumlichkeiten der Volksbank Dinslaken vor. Diese unterstützt die Produktion finanziell, dabei zu helfen, Theater mit solch namhafter Besetzung nach Dinslaken zu holen, sah man als seine kulturelle Aufgabe an.
„Geradezu magisch“ nennt der in Paris lebende Richard Sammel die Fügung, dass der Schauspieler, der unter anderem mit Quentin Tarantino arbeitete, nun unter der Regie von Adnan Köse auf der Bühne steht. Irma Barry Schmitt ist eine Bekannte von ihm. In Südfrankreich traf man sich, improvisierte gemeinsam. Beide Schauspieler kommen vom Tanz, die Chemie zwischen den beiden stimmt.: „Wir müssen unbedingt einmal etwas gemeinsam machen“, sagten sie sich. Am nächsten Tag erreichte Barry-Schmitt eine Email-Anfrage von Adnan Köse, „einem Regisseur, dem ich blind vertraue“. Er kannte Sammel aus „Inglorious Basterds“.
Beziehung ist Explosion
Als dann der Terminplan stimmte, konnten die Proben für das Stück, das nach der Dinslakenpremiere bundesweit laufen soll, beginnen.
Die Schauspieler sprudeln im Gespräch, die Vorfreude ist groß. Kein intellektuelles Wortgeplänkel erwarte die Zuschauer, Barry-Schmitt und Sammel lieben Schauspiel mit vollem Körpereinsatz und das wird es geben in diesem in seiner Atmosphäre an David Lynch erinnernden Stück. „Beziehung ist Abnutzung oder Explosion“ sagt Sammel, Fosse beschreibe Eifersucht als Funken, der einen Waldbrand auslöse. Die Botschaft des Stückes: „Besser cool bleiben“.