Voerde. .
Markus Jansen muss seinen Plan, auf Voerder Stadtgebiet zwei Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von je knapp 150 Metern zu bauen, erst einmal ad acta legen.
Der Kreis Wesel hat das Vorhaben des Investors, wie erwartet, negativ beschieden. Für Jansen ist die Sache damit noch lange nicht erledigt. Er will, wie angekündigt, gegen den Kreis klagen. Die Behörde hält sein Projekt aus Gründen des Artenschutzes für nicht genehmigungsfähig. Die Krux: die von der Stadt ausgewiesene Windkraft-Konzentrationszone ist fast vollständig von Flächen des Vogelgeschutzgebiets umgeben. Der Kreis führt an, dass nicht mit der erforderlichen Sicherheit festgestellt werden kann, dass die Errichtung und der Betrieb der beiden geplanten Windkraftanlagen nicht zu erheblichen Beeinträchtigungen des „Europäischen Vogelschutzgebietes ,Unterer Niederrhein’ in seiner Funktion als Durchzugs-, Rast- und Überwinterungsgebiet der geschützten arktischen Gänsearten Blässgans, Saatgans und Weißwangengans führen“.
Um eine Barrierewirkung zu vermeiden
Die Genehmigungsbehörde weist in ihrem Bescheid auch auf den in NRW geltenden Grundsatz hin, dass FFH-(Flora-Fauna-Habitat) und Vogelschutzgebiete einschließlich ihrer Funktionsräume wegen ihrer besonderen Schutzbedürftigkeit als Standorte für Windkraftanlagen in der Regel nicht in Betracht kommen, um eine Verriegelung des Gebietes und eine Barrierewirkung bei Flugbewegungen zu vermeiden. Zwar bestehe die Möglichkeit, eine Einzelfallprüfung vorzunehmen – um diese „Regelvermutung“ zu widerlegen, müssten aber durch einen Gutachter gewichtige Argumente dargelegt werden. Jansen sieht die Bedingung in seinem Fall erfüllt. Laut Gutachter seien eine Verriegelung des Gebietes und eine Barrierewirkung nicht zu erwarten.
Die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung sieht der Kreis nicht, weil dem Investor Alternativen blieben: Der könne Standorte in einer anderen Stadt wählen oder eine „naturverträglichere“ Planung vornehmen. Der Investor hätte, dies seien „rein theoretische Überlegungen“, darüber nachdenken können, vielleicht nur eine Anlage zu bauen oder das südlich stehende Windrad, das besonders kritisch sei, zu verschieben. Er habe aber im Zuge der Anhörung keine Alternativen benannt, sagt Dr. Lothar Krieger, beim Kreis Koordinator für den Bereich Immissionsschutz. Jansen sieht dazu keine Notwendigkeit, schließlich hält er das von ihm geplante Projekt in der jetzigen Form für genehmigungsfähig.