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Erst wollte beim BSV Möllen niemand auf den Vogel schießen, dann waren es gleich fünf. Jürgen Uden erzielte den Treffer
Ein später König ist besser als gar kein König – so könnte am Samstag das Motto des diesjährigen Vogelschießens des BSV Möllen 1864, der am vergangenen Wochenende sein diesjähriges Schützenfest feierte, gelautet haben. Zwar holten Jan-Gerrit Kapp (Kopf/67. Schuss), Hans-Joachim Klatt (rechter Flügel/132. Schuss) und Hubert Suszenski (linker Flügel/210.Schuss) am Nachmittag die Vogelpreise innerhalb von einer Dreiviertelstunde herunter, doch der bereits schief hängende Rumpf musste noch etwas länger darauf warten, von der Stange geschossen zu werden. Den Wettkampf sollte am Ende Jürgen Uden für sich entscheiden.
Unter Applaus fiel erster
Schuss auf den Rumpf
Um 17.55 Uhr verkündete Präsident Dieter Spelleken, dass der Schießstand noch bis 18.15 Uhr geöffnet bleiben würde und Königsanwärter noch bis dahin Zeit hätten sich zu melden. Andernfalls müsste der BSV Möllen den Stand das erste Mal seit 1864 ohne König verlassen. Die Möllener Schützen machten es lange Zeit spannend. Während hier und dort diskutiert wurde, unterhielt das Tambourkorps die Gäste musikalisch.
Mit ungefähr anderthalb Stunden Verzögerung wurde dann unter Applaus der erste Schuss auf den Rumpf abgegeben – und alle Blicke wanderten gespannt nach oben. Fünf Aspiranten schossen nun um die Königswürde. Vorher wären sie froh um einen gewesen, jetzt seien es gleich fünf, meinte Pressewart Henning Kapp. Alle Könige, die sich bisher spontan dafür entschieden hätten, hätten es aber auch nicht bereut.
Das diesjährige Königsschießen wurde beinahe zu einer Art Familienduell: Mit Berti und Marvin Waclawski waren Vater und Sohn unter den Thronanwärtern. „Das hatten wir auch noch nie“, kommentierte Präsident Dieter Spelleken im Anschluss an das Schießen.
Mit dem 432. Schuss
war alles klar
Eigentlich wollten die beiden erst im nächsten Jahr antreten, haben sich aus der Situation heraus aber dafür entschieden, schon in diesem Jahr um die Königswürde zu schießen. Mit ins Boot haben sie Jürgen Uden geholt. Er habe den Vogel nur locker machen wollen, dann habe es doch funktioniert: „Links oben über der Schraube, das war der Glückstreffer“, sagt Jürgen Uden, der mit dem 432. Schuss um 19.35 Uhr den Rumpf von der Stange holte und nach zwei Jahren erneut Schützenkönig des BSV Möllen wurde. Oft sei es so, dass sich drei zusammen finden, sagt Präsident Spelleken, und einer habe dann Glück.
Der Thron des BSV Möllen 1864 setzt sich wie folgt zusammen: König Jürgen Uden, Königin Sonja Wilkens, Berti Waclawski und Petra Walczik(1. Ministerpaar) sowie Marvin Waclawski und Doris Faulhaber (2. Ministerpaar). Abends wurde im Festzelt an der Rahmstraße gefeiert.