Dinslaken. .

83 von 100 Dinslakenern würden es begrüßen, wenn sie sich das Kennzeichen DIN statt WES aussuchen könnten. Das ist das Ergebnis des Stimmungsbildes, das Mitarbeiter der Universität Heilbronn bei einer Umfrage auf dem Altmarkt eingefangen haben.

Wie die NRZ berichtete, hatten Ende Mai die Mitarbeiter von Professor Ralf Bochert, der das Projekt „Kennzeichen-Liberalisierung“ begleitet mehr als 200 Passanten nach ihrer Meinung gefragt. 83,1 Prozent sagten „Ja“, nur 9,5 Prozent sagten „Nein“, ganze 7,4 Prozent enthielten sich. Damit liegt Dinslaken über dem Bundestrend: Von den rund 25 000 Bürgern, die in mehr als 80 Städten bundesweit befragt wurden, sind „nur“ 73 Prozent für die Einführung alter Kennzeichen.

Bei der Befragung auf dem Altmarkt hätten seine Mitarbeiter die Erfahrung gemacht, dass sich die Dinslakener ohne großes Wenn und Aber, pathetische Erklärungen oder gar Kreisstadt-Wesel-Abneigung dafür ausgesprochen hätten. Schlicht „die Liebe zur Stadt Dinslaken“, so Bochert, habe bei den meisten im Vordergrund gestanden.

Werbung nach innen
und nach außen

Bei der Präsentation im Rathaus machte Bochert am Dienstag noch einmal deutlich, dass die Einführung der DIN-Kennzeichen dabei helfen könnte, einerseits zur stärkeren Identifizierung der Bürger mit ihrer Stadt und andererseits zur Werbung für die Stadt beizutragen. „Wenn wir einfach mal davon ausgehen, dass 20 000 Autos mit dem DIN-Kennzeichen fahren und jedes Auto täglich 500 Mal gesehen wird, sind dies – ohne das zu werten – eine Million Wahrnehmungen der Stadt Dinslaken pro Tag“, erklärte Bochert den Marketingaspekt.

Auch Bürgermeister Michael Heidinger unterstrich noch einmal, wie sehr er die Initiative begrüße, weil diese dabei helfe, Dinslaken zu einer Marke zu machen und das sei erklärtes Ziel. Wichtig ist Heidinger dabei aber, dass weder für den Bürger noch für die Verwaltung Mehrkosten entstehen und dass der Wechsel zum DIN-Kennzeichen freiwillig bleibt. „Sonst hätte ich das Ganze nicht unterstützt. Zu Recht hätten dann viele Bürger gefragt, ob wir nichts Besseres zu tun haben“, so der Bürgermeister.

Der Rat kann nun am 12. Juli beschließen, dass die Verwaltung die Einführung des Wunsch-Kennzeichens weiter verfolgt und mit 15 Kommunen in NRW, die auch interessiert sind, im Gleichschritt marschiert. Falls der Bundesrat wie zu erwarten zustimmt und das (bisher skeptische) NRW-Verkehrsministerium sich anschließt, könnte die Regelung 2012 in Kraft treten.