Voerde. .

Die Familie Saathoff hat von der möglichen Ansiedlung einer Systemgastronomie auf ihrem Grundstück neben der Disco „Paradise Planet“ offenbar Abstand genommen. Dies sagte der stellvertretende Leiter des Voerder Planungsamtes, Heinz Feldkamp.

Die Betreiberfamilie des „Paradise Planet“ hatte im Zuge der von ihr angestrebten Umwandlung der Disco in eine Spielhalle erwogen, eine Systemgastronomie – gehandelt wurde der Name McDonald’s – auf ihrem Grundstück zu ermöglichen. Warum sie diesen Gedanken verworfen hat, habe sie nicht gesagt, erklärt Feldkamp. Auf Anfrage der NRZ wollte Heike Saathoff zu dem gesamten Vorgang erneut keine Stellung nehmen.

Das Planungsamt ist derzeit dabei, die Einwände, die gegen die Umwandlung des „Paradise Planet“ in eine Spielhalle und die Ansiedlung einer Systemgastronomie eingegangen sind, zu prüfen. Die Eingabefrist dafür endete am 5. April. Neben Anliegern, der Bürgerinitiative Heidesiedlung und anderen Privatleuten hätten auch die katholische und die evangelische Kirchengemeinde Einwände eingereicht. Es wurden sowohl einzeln zur Spielhalle als auch zur Ansiedlung von McDonald’s, die vom Tisch sein soll, Bedenken vorgebracht; auch gibt es Einwände gegen beides, so Feldkamp.

Bis zur Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 17. Mai will die Verwaltung nun eine Drucksache zu dem Vorhaben erarbeiten. Entscheidend bei der Abwägung sei nicht die Zahl der Einwände, sondern die vorgebrachten Sachargumente, so Feldkamp. In dem Gremium wird es dann auch um den weiteren Verfahrensgang gehen.

Die Verwaltung ist mit ihrem Vorgehen, die Spielhallen-Pläne und die mögliche Ansiedlung einer Fastfoodkette an der B 8 in einem vereinfachten Verfahren zu behandeln, auf viel Kritik gestoßen (die NRZ berichtete). Man habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, sei aber von anderen Voraussetzungen ausgegangen, sagt Heinz Feldkamp. Es habe sich herausgestellt, dass sich viel mehr Menschen von den Plänen betroffen fühlten, als die Verwaltung geglaubt habe.

Im Planungs- und Umweltausschuss am 17. Mai wird auch der Antrag der Grünen auf der Tagesordnung stehen, das Vorhaben der Saathoffs in einem förmlichen Verfahren mit Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit zu behandeln. Folgt die Politik dem Antrag der Grünen nicht, bliebe dennoch die Möglichkeit einer Offenlage der Pläne oder einer Bürgerbeteiligung, sagt Feldkamp. Ende März hatte sich mit den Fraktionen von SPD, Grünen, Wählergemeinschaft (WGV) und FDP die Mehrheit im Rat für eine Änderung des Verfahrens ausgesprochen.

Auch die Träger öffentlicher Belange haben eine Stellungnahme zu dem Plan am „Paradise Planet“ abgegeben. Der Kreis Wesel habe für den Fall, dass außerhalb des bestehenden Gebäudes etwas Neues entstehe, auf den Artenschutz hingewiesen. Straßen NRW habe mit Blick auf die Spielhallen-Pläne und die mögliche Ansiedlung einer Fastfoodkette zu bedenken gegeben, dass die Verkehrsströme zu prüfen seien, so Feldkamp.