Dinslaken. Die Gerüchte, die seit Wochen in der Altstadt kursieren, haben sich jetzt bestätigt: Hennes Holtbrügge wird seine Gaststätte zum Jahresende schließen und das „Haus Holtbrügge“ an Pantaleone Urgesi vom Restaurant „Al Trullo“ in der Neustraße verpachten.
Mit Holtbrügges Rückzug verliert Dinslaken nicht nur eine Institution als Gastwirt sondern auch ein Stück Kneipenkultur. „Ich habe mir die Sache mit meiner Familie lange überlegt. Eigentlich wollte ich noch zwei, drei Jahre weitermachen und dann in den Ruhestand gehen. Aber die Zeit war reif, das verlockende Angebot kam und man sollte seine Aufgabe nicht zur Pflicht werden lassen“, erklärt Hennes Holtbrügge gegenüber der NRZ seinen Entschluss. Am 30. Dezember wird der 61-Jährige letztmalig hinter seinem Tresen am Zapfhahn stehen. Er betont, dass Pantaleone Urgesi im Mai an ihn herangetreten sei, mit dem Wunsch, „Al Trullo“ in den Räumen von „Haus Holtbrügge“ in der Altstadt neu zu etablieren. „Die Vernunft hat gesiegt, ich habe den Pachtvertrag unterschrieben und die Pläne für den Umbau gesehen“, so Holtbrügge. Es werde nur kleinere Veränderungen geben, etwa den Ausbau zu einem großen Raum als Restaurant mit Emporen und mediterranem Ambiente. Der Bereich für Außengastronomie sei natürlich auch attraktiv. Eröffnung soll am 1. Februar sein. „Viele meiner Stammgäste verstehen die Entscheidung nicht, haben auf mich eingeredet. Aber jeder Tag hinterm Tresen ist lang und hart, das merkt man mittlerweile schon in den Knochen“, meint Hennes Holtbrügge, der in den Familienbetrieb hineingeboren wurde, schon als Kind immer dabei war, seine Ausbildung zum Gastronom machte und 1987 mit dem Tod seiner Mutter die Gaststätte in der Altstadt übernahm. Für den 2. Oktober und 11. Dezember („One 4 The Road“) sind noch zwei Konzerte im „Haus Holtbrügge“ geplant, der Name werde wohl im nächsten Jahr verschwinden. Hennes’ Hausband „The Holtbridges“ treten am 28. August im Rahmen der DIN-Tage um 18 Uhr am Altmarkt auf. Natürlich werde er weiterhin mit seiner Familie in seinem Eigentum über der Gaststätte wohnen bleiben. Und über die „Zeit danach“ denkt Hennes Holtbrügge auch bereits nach, denn „als Wirt mit Leib und Seele kann man nicht von heute auf morgen ganz aufhören“. Nach einer kurzen Schaffenspause werde er bestimmt irgendwo in der Nähe ab und zu aushelfen und wieder hinter dem Zapfhahn stehen: „Der Ulcus hat schon angefragt!“