Dinslaken. Innenstadt-Passage wird künstlerisch mit den Wahrzeichen der Stadt gestaltet. Bürgerinnen und Bürger können morgen noch unterschreiben.

Die Passage zwischen Klosterstraße und Fußgängerzone wird bunt und ist nun im wahrsten Sinne des Wortes ein Stück Dinslaken, denn die Streetart-Künstler von Urban Arts gestalten hier ein großes Bild mit den Wahrzeichen der Stadt. In der Mitte des XXL-Gemäldes haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich in den Buchstaben des Dinslaken-Schriftzugs zu verewigen. „Wir möchten ein Zeichen setzen für die Gemeinschaft in der Stadt und die Toleranz fördern“, sagt Julian Schimanski, einer der beiden Künstler. Seit Dienstag ist er mit seinem Kollegen Andreas Nigge in der Passage am Werk.

Gestern Vormittag waren die beiden Hiesfelder Mühlen schon fertig, sie sind am Anfang des Durchgangs von der Klosterstraße aus zu sehen. Daneben ist bereits das Rittertor skizziert, es fehlt nur noch die Farbe. In der Mitte prangt der Dinslaken-Schriftzug, rechts daneben Richtung Neustraße sieht man das Rathaus aus der Perspektive des Ententeiches, nebenan sind schon die Umrisse des Förderturms des ehemaligen Zechengeländes zu erkennen.

Der Eigentümer hat den Künstlern freie Hand bei der Motivwahl gelassen. Es sollte etwas Schönes sein, denn nachdem die Spiegel entfernt worden sind, ist die Fassade regelmäßig beschmiert worden und musste gesäubert werden. Urban Arts wollten etwas malen, womit die Bürgerinnen und Bürger auch etwas anfangen können und da bei früheren Aktionen schon häufiger der Wunsch geäußert wurde, dass die Wahrzeichen von Dinslaken gemalt werden, fiel die Wahl darauf. Dreißig bis vierzig Dosen Farbe waren gestern schon leer, wenn das Bild fertig sein wird, werden es noch einige mehr sein. Am Ende wird die Dinslakenwand – die immerhin 2,10 Meter hoch und 25 bis 30 Meter lang ist – mit einer Versiegelung versehen, damit Verschmutzungen und Graffiti leichter weggewischt werden können und das schöne Bild auch schön bleibt.

Finanzierung durch Fördermittel und Spenden

Ein Hingucker ist es bereits, denn das halbfertige Werk zieht schon jetzt die Blicke der Passanten auf sich. „Darf man sich da verewigen?“, fragt Rita Piroth und setzt ihren Namen neben die „Omas gegen Rechts“, wo sie Mitglied ist. „Das ist einfach so kreativ“, sagt sie mit einem Lächeln, als sie nach der Unterschrift einen Schritt zurücktritt und sich das Bild anschaut. Auch Gudrun Losereit gefällt die Kunstaktion: „Super schön“, findet sie und unterschreibt im Buchstaben L – passend zu ihrem Namen. Gudrun Losereit kam zu Fuß durch die Passage, hat Julian Schimanski angesprochen und dann das Projekt spontan unterstützt.

„Jeder kann sich verewigen“, erklärt Julian Schimanski. Für ihn und seinen Kollegen ist es wichtig, dass der Dinslaken-Schriftzug voll wird. Am ersten Tag haben bereits 124 Bürgerinnen und Bürger mitgemacht, mittlerweile sind es wahrscheinlich doppelt so viele Namen. Neben Bürgermeisterin Michaela Eislöffel haben unter anderem die Wunderfinder, Omas gegen Rechts, die Polizei, Familien und viele einzelne Personen in den Buchstaben unterschrieben.

Sonntag ist noch Gelegenheit

Gestern Vormittag kamen mit Claudia und Ralf Stahr noch welche dazu. Den beiden gefällt die Aktion. „So etwas finde ich toll“, sagt Claudia Stahr. Die Schmierereien, die man häufig auf Wänden sieht, findet sie schlimm, daher tue es gut, auch mal „ein schönes Bild zu sehen.“ Wer sich an dem XXL-Bild von Dinslaken noch beteiligen und im Dinslaken-Schriftzug unterschreiben möchte, hat dazu noch am Sonntag ab 11 Uhr bis abends die Gelegenheit. Finanziert wird das Kunstwerk zur Hälfte mit Fördermitteln aus dem städtischen Hof- und Fassadenprogramm. Die andere Hälfte wird von Urban Arts und freiwilligen Spenden der Bürgerinnen und Bürger, die beim Kunstwerk mitmachen, getragen. Geplant ist, auch die andere Seite der Passage, die momentan noch mit Spiegeln versehen ist, künstlerisch zu gestalten und das Bild fortzusetzen.