Voerde. Beim Schützenfest des BSV Mehr-Ork-Gest gab es einen spannenden Kampf um die Königswürde. Am Ende gewann ein bekannter Dinslakener.

Mit dem 400. Schuss holte Klaus Becker unter letztlich vierzehn Mitbewerbern den hölzernen Vogelrumpf von der Stange und war danach völlig aus dem Häuschen. Nachdem der Präsident des BSV Frohsinn Mehr-Ork-Gest sich von den Kameraden erst einmal bejubeln ließ, sagte er überglücklich: „Nach 14 Jahren Präsidentschaft war das wohl auch einmal fällig.“

240 Schützinnen und Schützen hatten am Samstag ab 16 Uhr auf den gefiederten Gegner angelegt, der zwischen dem Vereinsheim an der Mehrumer Straße und dem großen Festzelt hoch im Kasten hing. Der erste Preis fiel dann beim 60. Schuss, bei dem sich Ernö Malberg den Kopf holte. Unter den Augen der Konkurrenz und des Publikums gingen in dem etwas engen „Schießschlauch“ das Zepter an Jürgen Grans und der Apfel an Patrick Knipping.

Über Mikrofon und Lautsprecher kommentiert wurde der Wettbewerb durch Marcel Woock, damit auch diejenigen, die den Vogelstand nicht so einsehen konnten, informiert waren.

Spannender Wettbewerb

Jetzt ging es auf die Flügel des von Jürgen Grans erbauten Vogels, und der rechte fiel um 17.15 Uhr durch den Treffer von Michael Schwarz. 35 Minuten später, mit dem 257. Schuss, holte sich Niklas Bayer mit dem linken Flügel den letzten Preis, bevor ab kurz vor 18 Uhr auf den Rumpf des Vogels angelegt wurde.

Die Schützen des BSV Mehr-Ork-Gest ließen ihren neuen Regenten hochleben.
Die Schützen des BSV Mehr-Ork-Gest ließen ihren neuen Regenten hochleben. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Schließlich kristallisierten sich mit 14 Schützinnen und Schützen zwei Throngesellschaften heraus, die sich um die Königswürde bewerben wollten. „Wir haben uns nichts geschenkt, aber es blieb immer fair“, sagte ein Konkurrent zum weiteren Verlauf des Wettbewerbs. Während des Finales rutschte der Holz-Rumpf, unter dem Raunen des Publikums, mit dem Unterteil von der Stange und baumelte den Schützen entgegen. Da dachte wohl schon die Mehrzahl der Beobachter, dass der Vogel nun bald ganz herunterkommen würde. Doch der bäumte sich auf und stellte alle noch einmal auf die Geduldsprobe.

Nach dem 400. Schuss fiel der Vogel

Bei jedem Schuss wurden nun erst recht die einzelnen Schützinnen und Schützen durch Zurufe lautstark angefeuert. Die Stimmung stieg, die Erwartung auch, doch der Vogelrumpf wollte einfach nicht herunter, obwohl er immer mehr wankte, schwankte und baumelte. Dann endlich, mit dem 400. Schuss um 19.01 Uhr, brach Jubel aus – der Kasten war leergeschossen. Präsident Klaus Becker hatte den gerupften Adler und das Publikum erlöst!

Welch traumhafter Wettbewerbsverlauf für den ersten Vorsitzenden des BSV, der mit seinem Team seit Jahrzehnten tolle Schützenfeste garantiert und in Dinslaken als Geschäftsführer von Schollin bekannt ist. Schnell gesellte sich zum bejubelten Sieger eine Dame, die den Schießwettbewerb mit ihren Freundinnen in großer Spannung beobachtet hatte: Petra Fuchs wusste, dass sie im Falle von Klaus Beckers Sieg Königin sein sollte.

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Im Festzelt stiegen beide auf die Theke, reckten ihre Arme empor und ließen sich feiern. Nach kurzer Beratung vervollständigten Michael Wellmann und Heike Becker als erstes Paar, Stefan Fuchs und Iris Wellmann als zweites, Rainer Reeh und Anke Hochstay als drittes, Ludger Ketelaar und Ulrike Hansen als viertes, Ralf Hochstay und Anke Reeh als fünftes und Joachim Hansen und Susanne Reeh als sechstes Paar den Thron. Bei der Inthronisation ließen sich Klaus Becker und Petra Fuchs feierlich vom scheidenden Königspaar Bernd Knipping und Jasmin Seggewies im Festzelt die Initialien überreichen.

Die angetretenen Schützen feierten danach ihren neuen König mit anhaltenden „Klausi, Klausi“ - Rufen, bevor die Party mit der Band „#Hashtag“ und 1300 Besuchern beginnen konnte.