Hünxe/Dinslaken. Beim Gassigehen in Hünxe stehen plötzlich drei Wölfe vor Andy Brückner und seinem Hund Itchy. Hier ist die ganze Geschichte - und ein Video.

Eine solche Begegnung ist wohl in etwa so selten wie ein Sechser im Lotto: Andy Brückner aus Dinslaken stand am Donnerstagmorgen, 7. März, beim Gassigehen in Hünxe plötzlich vor drei (!) Wölfen. „Es war unglaublich schön“, sagt der 45-Jährige.

7 Uhr, Donnerstagmorgen. Wie jeden Morgen ist Andy Brückner mit seinem Hund Itchy, einem großen Mischling, an der Schwarzen Heide unterwegs. Es ist schon hell. Hinter einer Kurve sieht der Dinslakener kurz ein Tier aufblitzen - und wieder verschwinden. Hinter der Kurve bleibt er wie angewurzelt stehen: „Etwa fünf Meter vor mir auf dem Weg standen drei Wölfe - nebeneinander“, berichtet er nachher.

„Es kam mir vor wie eine Ewigkeit“

Niemand bewegt sich. Die Wölfe beäugen neugierig den Mischlingsrüden. Der ist mit 60 Kilo auch nicht gerade ein Schoßhündchen und laut Herrchen ansonsten auch schonmal recht dominant. „Aber die Wölfe waren noch größer“, erinnert sich Andy Brückner: Imposante Tiere mit dicken Köpfen. Das muss wohl auch Itchy erkannt haben - und schweigt.

Wölfe in Hünxe

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    Wie lange sich die Fünf gegenüber stehen? Vielleicht sind es 20 Sekunden, schätzt der Hundehalter: „Aber es kam mir vor wie eine Ewigkeit.“ So richtig bewusst handelt er in dem Augenblick nicht. „Hey“ - ruft er den Wölfen entgegen. Der erste Wolf rennt daraufhin seitlich ins Gebüsch, die beiden anderen den Weg entlang und dann ins Gebüsch. Sie seien nicht hektisch geflohen, wie ein Reh. Bloß weggelaufen, so Andy Brückner.

    Als Halter eines großen Hundes hat er zum Glück keine Panik. Respekt aber schon. Und „Adrenalin pur“, wie er sagt. Weil der Rückweg parallel zu dem Gebüsch verläuft, in dem die Wölfe verschwunden sind, beeilt er sich ein wenig mehr als sonst.

    Lanuv habe nicht gewzeifelt, dass es Wölfe waren

    Dass es sich bei den Tieren um Wölfe handelte, daran habe auch der zuständige Mitarbeiter des Landesamts für Natur- und Verbraucherschutz (Lanuv) beim Blick auf das Video keinen Zweifel gehabt. Vielleicht handele es sich um eine Tochter der abgewanderten Wölfin Gloria - mit Begleitung, meint Andy Brückner.

    Die Stelle an der Schwarzen Heide sei dem Lanuv-Mitarbeiter auch bekannt gewesen. Damit das Video aber als offizielle Wolfssichtung registriert werden könne, mache das Lanuv dort noch selbst ein Foto. Mitunter würden dem Lanuv angebliche Videos von Wölfen aus dem Wolfsgebiet Schermbeck geschickt, die sich nachher als altes Material aus einem anderen Bundesland herausstellen.

    Und jetzt noch Lottospielen

    Einem Wolf in freier Wildbahn habe der Lanuv-Mitarbeiter noch nie gegenübergestanden, berichtet Andy Brückner - ebenso wenig wie er selbst. „Ich bin wirklich nicht nah am Wasser gebaut“, sagt er. Aber als er nachher seiner Freundin von der Begegnung erzählt hat, habe er „fast geheult“ vor Glück. Und vielleicht, so meint Andy Brückner, sollte er am Donnerstag doch mal Lotto spielen.