Dinslaken. Der Rotbach konnte an der Thyssenstraße weiter freigelegt werden, als gedacht. Welche Vorteile das bringt - und wie lange die Arbeiten dauern.
Eine erfreuliche Botschaft konnte Uwe Blankenburg, Leiter des Fachdienstes Tiefbau, der Politik im Bauausschusss überbringen. Die Arbeiten am Rotbach im Bereich der Thyssenstraße sind auf der Zielgeraden - und der Bereich soll noch schöner werden, als zunächst geplant. „Todschick“, wie Blankenburg findet.
Der Rotbach soll in Dinslaken umgestaltet und ökologisch aufgewertet werden. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie schreibt eine ökologische Verbesserung des Gewässers vor - spätestens bis 2027. Nach jahrelangen Planungen starteten die Arbeiten 2022: Zwischen B8 und Gneisenaustraße wurde der einst begradigte Bachlauf naturnah gestaltet, um Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten zu schaffen.
Zunächst waren nur „Fischfenster“ geplant
Im Oktober vergangenen Jahres machte sich die Stadt an den nächsten Abschnitt: An der Thyssenstraße, wo der Bach unterirdisch zwischen Kuka und Metallwerk verlief, war der Rotbach „ökologisch tot“, so Blankenburg. Das Gewässer hatte kein Licht und war in Betonwände eingefasst. Der Betondeckel wurde nun entfernt. Ursprünglich war an der Stelle aus statischen Gründen nur eine „punktuelle Offenlegung“ geplant - eine Deckplatte sollte bleiben, aber zur Belichtung „Fischfenster“ bekommen. Das hätte „ökologisch gereicht“, so Blankenburg. Auf der Seite, an der die Kuka liegt, sollte außerdem ein Weg den zwischen Krengelstraße und Thyssenstraße unterbrochenen Rotbachweg wieder verbinden - für die Stadt ein touristisch wertvoller Nebenaspekt.
Das wird nun gemacht
Im Laufe der Arbeiten sei die Statik nochmals überprüft worden, so Blankenburg. Ergebnis: Die Wände wurden ausgebessert, der Deckel konnte in Gänze weg. Nun liegt der Rotbach in dem Bereich komplett frei. Das sei für die „Ökologie natürlich besser“. Und auch der Rotbachweg soll dadurch attraktiver werden. Eine Steganlage mit Metallrosten liegt über einem Drittel des Rotbachs, so dass die Nutzer das Wasser und die Industriekulisse „erleben“ können - ein „riesiger Mehrwert“, so Blankenburg.
Die Anlage sei schon fast fertig. Im Sommer sollen die Arbeiten beendet sein - wohl zur Erleichterung der Betreiber der anliegenden Kuka, der Diwa im Walzwerk und des Geschäfts Music and more. Denn weil die Stadtwerke zeitgleich eine Baustelle auf der Rückseite der Kuka eingerichtet haben, sind Diwa und Musikgeschäft nur durch eine Fahrt über das Industriegelände erreichbar. Ein „unglücklicher Zufall“, so Blankenburg. Die Bauarbeiten der Stadtwerke sollen in drei Monaten beendet sein.
Rotbachweg wird aber erst 2027/28 durchgängig sein
Bis der Rotbachweg allerdings ganz durchgängig ist, müssen sich Spaziergänger und Radfahrer noch gedulden: Die Bahn muss zuerst noch die Rotbachbrücke sanieren. Die Arbeiten beginnen in diesem Jahr, die Bauzeit ist laut Blankenburg mit vier Jahren angegeben. Der Rotbachweg werde also Ende 2027/28 durchgängig sein.