Dinslaken. Haus und Grund Dinslaken und Dachdecker mahnen: Der Einbau von PV-Anlagen kann Risiken bergen. Das raten sie Hauseigentümern

Immer mehr Hauseigentümer setzen auf Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach. Doch nicht immer gelingt der Einbau fehlerlos. Die Dachdecker-Innung weist auf immer mehr kaputte Dächer nach einem Einbau einer solchen Anlage hin.

Auch Haus und Grund Dinslaken warnt Eigentümer und Eigentümergesellschaften vor einem unüberlegten Bau solcher Dächer. „Nicht jede Photovoltaikanlage passt auf jedes Dach“, erläutert Cordula Freitag, Geschäftsführerin von Haus und Grund. Daher arbeiteten sie auch mit Energieberatern zusammen, da die Fülle an Anfragen zunehmen würde, die Beratung intensiver würde.

„Das können wir allein nicht leisten“, sagt Cordula Freitag. Denn der Einbau von Photovoltaik-Anlagen berge Risiken und die hätten nicht immer nur etwas mit anschließend defekten Dächern zu tun. Eine Solaranlage auf dem Dach wolle gut überlegt sein, so die Geschäftsführerin von Haus und Grund.

Die Sicherheit einer solchen Anlage bei Sturm, schweren Gewittern mit Blitzeinschlägen und Hagel, „also Wetterkapriolen, denen wir immer verstärkter ausgesetzt sind“, so Freitag, müsse gewährleistet werden, Daher rät die Geschäftsführerin von Haus und Grund, sich vor dem Einbau an Fachfirmen zu wenden, sowohl für den Anlagenbau als auch Dachdeckerfirmen mit ins Boot zu holen.

Dachdecker bessern Schäden aus

Denn immer öfter müssten sie als Dachdecker Schäden ausbessern, die durch den Bau einer Photvoltaikanlage auf dem Dach entstanden seien, erzählt Patrick Höffner von der Dachdeckerfirma Rautzenberg & Höffner. Oft würden Ziegel zerstört, würden Schienen und Haken falsch gesetzt, dadurch rissen die Ziegel. Durch diese könnte dann Regen eindringen.

Cordula Freitag ist die neue Geschäftsführerin von Haus und Grund in Dinslaken.
Cordula Freitag ist die neue Geschäftsführerin von Haus und Grund in Dinslaken. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

„Das passiert meist zeitverzögert“, plichtet Jörg Meyer, Geschäftsführer von Schwarz-Bedachungen bei. Der Boom der vergangenen zwei Jahre hätte auch Firmen auf den Plan gerufen, die zwar billige Arbeiten anböten, diese jedoch nicht immer fachgerecht ausführten. Daher sei seine Firma kurz zweiglesig gefahren, hätte den Einbau von Solaranlagen angeboten. Doch inzwischen konzentriere man sich wieder aufs Kerngeschäft.

Ein bis zwei Kunden pro Monat klagten über Wassereinbrüche nach dem Einbau einer Anlage. Oft seien die Dachhalter zu eng angepasst oder das bestehende Dach für eine schwere Anlage nicht geeignet. Vielfach würden Beschädigungen von den Einbaufirmen nicht bemerkt, manchmal wolle man sie auch nicht sehen.

„Solaranlagenbauer sind keine Dachdecker, es wäre also gut, wenn beide Fachrichtungen zusammenarbeiten würden“, schlägt Meyer vor. Kommt Regen durch, müsse nach der Ursache gesucht werden, nach längerer Zeit aber sei der Verursacher nicht unbedingt immer auszumachen. Das bringe Ärger für den Kunden mit sich. Die Schäden im Haus einerseits und die Arbeit am Dach, wenn Modul für Modul die Anlage wieder abgebaut werden muss, um den Schaden zu finden und zu beheben.