Dinslaken. Die Dinslakener Stadtverwaltung leidet unter Personalmangel. Die Grünen schlagen deshalb vor, das Aufgabenmanagement zu digitalisieren.

Die Verwaltung in Dinslaken muss sich im Bereich der Digitalisierung verbessern. Dieser Ansicht sind die Grünen. Es herrsche Personalmangel, weitere langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „werden Dinslaken verlassen“ - „alltägliche und außerordentliche Aufgaben“ könnten daher „nur noch erschwert erledigt“ werden. Zudem blieben wichtige Ratsbeschlüsse der letzten Jahre „zunehmend länger liegen“.

Ein Ansatz zur Lösung könnte nach Meinung der Grünen sein, dass das „Aufgabenmanagement weiter digitalisiert wird und damit verwaltungsintern für mehr Transparenz, Nachverfolgbarkeit der jeweils aktuellen Zuständigkeit und eine schnellere und bessere Umsetzung gesorgt wird.“

Die Grüne Ratsfraktion hat deshalb eine Anfrage gestellt, um für einen grundlegenden Gesamtüberblick zu sorgen. Eines der zentralen Anliegen der Grünen ist dabei die Frage, an welchen Stellen und für welche Inhalte beziehungsweise Aufgaben und Projekte, die Verwaltung den Einsatz von digitalen Aufgabenmanagement-Tools für sinnvoll erachtet und welche Tools hierfür in den verschiedenen Geschäftsbereichen, Stabsstellen oder Fachdiensten bereits genutzt werden.

Grüne weisen auf zahlreiche nicht umgesetzte Ratsbeschlüsse hin

Der Fraktionsvorsitzende Niklas Graf erläutert dazu: „Im Ausschuss für Digitalisierung und in anderen Fachausschüssen haben wir in Dinslaken bereits häufiger die Frage gestellt, wie die Abstimmungen, die Informationsverteilung und das Nachhalten von Aufgaben in der Stadtverwaltung funktioniert. Wir wissen, dass es in manchen Verwaltungseinheiten bereits gute digitale Ansätze, Tools oder Regelungen gibt, die modern und auf der Höhe der Zeit sind. Bei der Menge an nicht umgesetzten Ratsbeschlüssen und oft langen Wartezeiten entsteht allerdings der Eindruck, dass gerade bei geschäftsbereichsübergreifenden Aufgaben, aber auch allgemein, viel Verbesserungspotenzial existiert.“ Die Grünen wollen mit der Anfrage „einen neuen Impuls setzen, um gemeinsam die Stadtverwaltung zu digitalisieren, gesamtheitlich zu betrachten und effizienter aufzustellen.”

Die Co-Fraktionsvorsitzende Beate Stock-Schröer ergänzt: „Wir möchten wissen, welches Know-how in der Stadtverwaltung überhaupt vorhanden ist und inwiefern das möglicherweise vorhandene Wissen intern genutzt wird.“ Dazu gehöre die Frage, „ob überhaupt erhoben wird, wer was kann und welche Kompetenz wofür eingesetzt werden könnte. Wird das Know-how nur in den jeweiligen Verwaltungseinheiten genutzt oder auch übergreifend? Wird die Software für das Aufgaben- und Projektmanagement, die aktuell in den verschiedenen Verwaltungseinheiten eingesetzt wird, miteinander kombiniert?“ Die Grünen gehen davon aus, dass „insbesondere die Leitungsebene unserer Stadtverwaltung von einem Kulturwandel im Aufgabenmanagement extrem profitieren könnte.“

Mit der Anfrage wollen die Grünen auch „sicherstellen, dass die in der Ratssitzung am 5. Oktober 2021 beschlossene Digitalisierungsstrategie der Stadtverwaltung, diese wichtigen Aspekte mit bedenkt und gute Vorschläge für eine moderne Stadtverwaltung enthalten wird.”