Dinslaken. Warum die Einladung von Bürgermeisterin Michaela Eislöffel zu einer eigenen Informationsveranstaltung zum Grundwasser kein guter Stil ist.
Im Jahresgespräch mit der NRZ hatte Michaela Eislöffel manche Diskussionen und Entscheidungen der Ratsmitglieder (Aufsichtsräte und Dienstreise nach Agen) als Vorgriff auf die Kommunalwahl 2025 bewertet. Wie aber verfährt sie selbst? Blickt die Verwaltungschefin nicht auch schon auf die Wahl im nächsten Jahr? Die Entscheidung, zu einer eigenen Informationsveranstaltung zu den Problemen mit dem Grundwasser einzuladen, ist so zu sehen.
Kaum hat sich Ratsmitglied Eyüp Yildiz mit betroffenen Bürgern aus Eppinghoven getroffen und eine Versammlung organisiert, bei der über die Probleme und über Lösungen für die Zukunft gesprochen werden sollte, kommt am Montagnachmittag die Einladung der Bürgermeisterin. Sie will über das Thema sprechen. Und die Zusage, dass jemand vom Fachdienst Tiefbau an der von Eyüp Yldiz initiierten Versammlung in Eppinghoven teilnehmen wird, wird auch noch zurückgenommen.
Das ist kein guter Stil. Anstatt gemeinsam mit Eyüp Yildiz zu schauen, wie man möglichst viele betroffene Bürger informiert, stößt man den Menschen in Eppinghoven vor den Kopf. Ihre Versuche, in den vergangenen Tagen jemanden im Rathaus zu erreichen, schlugen häufig fehl. Nie war die Rede von einer Bürgerversammlung.
Anstelle die Chance zu nutzen, die sich mit der schon vorbereiteten Veranstaltung in Eppinghoven bietet, gibt es eine gesonderte Veranstaltung der Bürgermeisterin. Bei den Menschen in Eppinghoven wird es so ankommen: Wenn sie Informationen von der Stadt haben wollen, wenn sie mit jemandem über Lösungen sprechen wollen, müssen sie am Donnerstag im Rathaus erscheinen. Die Einladung, nach Eppinghoven ins Schützenhaus zu kommen, schlägt die Bürgermeisterin aus. Es ist noch nicht einmal möglich, dass ein Mitarbeiter der Verwaltung Rede und Antwort steht.
Dieses Vorgehen wäre besser: Nach dem Treffen in Eppinghoven hätten noch weitere Bürgerversammlungen durchgeführt werden können. Denn die Probleme, mit denen die Hausbesitzer in Eppinghoven zu kämpfen haben, sind andere als die, die in Bruch oder in Hiesfeld aufgetreten sind. In Eppinghoven besteht wahrscheinlich ein Zusammenhang mit dem Rotbach. Bei nur einer Veranstaltung für alle kann man den Anliegen einzelner Bürger nicht gerecht werden. Am Ende werden sie mit dem Gefühl nach Hause gehen, weiterhin mit ihren Problemen allein gelassen zu werden. Das kann nicht im Sinne der Bürgermeisterin sein.