Dinslaken. Der Burginnenhof ist für drei Tage die wunderbare Kulisse für einen Weihnachtsmarkt. Darum kommt eine Händlerin aus Köln gerne nach Dinslaken.
Der Burginnenhof wirkt an sich schon romantisch, ist er noch mit zahlreichen Tannenbäumen und einem Lichtermeer geschmückt, ist die Atmosphäre gleich um ein Vielfaches schöner. Richtig entfaltet er seinen Glanz aber erst in der Dunkelheit. Klein aber fein ist der Weihnachtsmarkt Advent an der Burg, das findet Dr. Jutta Meise. Die Dinslakener Autorin ist ganz begeistert. „Er ist atmosphärisch wirklich toll und erinnert ein wenig an den Scholtenhof“, sagt sie. „Klein und niedlich“, meint sie, „und es riecht so lecker an allen Ecken, dass ich dem Geruch gleich mal auf den Grund gehe.“
Glühwein oder Winterbier
Wirklich, es duftet nach Glühweingewürz, nach Apfel, nach Orangen – Glühweinfans können es sich am Stand der Rotarier richtig gemütlich machen. Wer es etwas robuster mag, findet gleich daneben eine große Anzahl an Bieren für jeden Geschmack, für jede Jahreszeit. Wie halt das Winterbier, geeignet für einen Umtrunk auf dem kleinen Weihnachtsmarkt. „Es ist ein obergäriges Bier, kaltgehopft mit typischen Wintergewürzen versehen“, verrät Steve Klatt vom Brauprojekt 777. „Es passt halt zur Jahreszeit und ist gar nicht so schwer, wie man vermuten mag.“
Ob portugiesische Nationaltörtchen, süßes Gebäck, Raclette oder Bio-Würstchen aller Sorten – hier kommt jeder auf seine Kosten. Auch der Grünkohl ist hausgemacht. Selbst in Erinnerungen an Heinz Rühmann kann der Besucher, die Besucherin schwelgen. Denn wer kennt nicht die herrliche Komödie um den angeblichen Oberprimaner Hans Pfeiffer mit „drei f“ – die Feuerzangenbowle. Der Auslöser der Geschichte um den nochmaligen Schulbesuch des Hans Pfeiffer, kann auf dem Weihnachtsmarkt verkostet werden.
„Die Betreuung durch die Stadt ist ganz fantastisch“
Annemarie Koll aus Köln ist mit ihrem Stand seit fünf Jahren auf dem kleinen Markt im Burginnenhof vertreten. Sie komme immer wieder gerne hierher, der Verkauf sei stets gut, die Menschen nett und das Ambiente hervorragend. „Außerdem ist die Betreuung durch die Stadt ganz fantastisch“, sagt sie. Ihre Taschen näht und gestaltet sie aus alten Lederjacken, Posttaschenmaterial oder auch Feuerwehrschlauchgewebe. „Unsere Stammkunden kommen jedes Jahr und bringen uns sogar neues Material vorbei“, erzählt sie. Dieses Miteinander sei nur auf kleinen Märkten so. Dafür nehmen die Kolls sogar einen Hotelaufenthalt in Dinslaken in Kauf.
Im Hotel wohnen müssen Phil Eifert, Axel und Leonhard Emde nicht. Ihre Radkappen-Wanduhren, die kleine Minibar in einem Kanister, die Leuchten aus alten Mercedes Radkappen stellen sie in ihrer Heimatstadt her. In diesem Jahr schenken die drei Männer außerdem Hot Aperol aus, der, wie Phil Eifert sagt, „aktuelle Trend der Weihnachtsmärkte“. Zusammengesetzt ist das Getränk aus Wein und Apfelsaft.
„Alles wirkte so romantisch“
Selbst gestrickte Elche, Mützen und Schals, Teddys und gar eine Pippi Langstrumpf gibt es am Stand von Daniella Schilf und Susanne Kirch. Sie sind das erste Mal im Burginnenhof vertreten und bereits begeistert. „Die Beleuchtung gestern Abend beim Aufbau war echt klasse. Alles wirkte so romantisch.“
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Hermann Borgardts steht ebenfalls zum ersten Mal dort und bietet Honig aus eigener Herstellung an. Seit zehn Jahren hält er seine Bienenstöcke, wollte sich schon einmal ein Hobby zulegen, um als Rentner später voll einsteigen zu können. Auch Quittengelee gibt es an seinem Stand. „Wir haben bei einer Fahrradtour nach Holland jede Menge Quitten gepflückt und daheim zu Gelee verarbeitet, so viel, dass wir nicht mehr wussten wohin damit.“ Auf dem Weihnachtsmarkt wird er sicherlich Abnehmer finden. Denn „es ist so richtig schön hier“, spricht Uwe Ehrlich vielen aus der Seele.