Dinslaken. Dinslaken und Kreis Wesel sollen ihre Zuwendungen um je 150.000 Euro erhöhen. Warum die Dinslakener Politik nicht zustimmen wollte.
Die Burghofbühne benötigt höhere Zuschüsse. Weil das Land seine Zuwendungen nicht im erwarteten Maß erhöht hat, fehlen dem in Dinslaken beheimateten Landestheater im Jahr 2024 rund 300.000 Euro. Ansonsten „wären wir irgendwann im Laufe dieses Kalenderjahres nicht mehr zahlungsfähig“, sagt Mirko Schombert, Intendant der Burghofbühne, auf Anfrage der NRZ. Für Dinslaken, das derzeit 165.000 Euro Mitgliedsbeitrag an das Theater zahlt, ginge es um 150.000 Euro mehr. Das Thema war Dienstag auf der Tagesordnung des Stadtrats - im nicht-öffentlichen Teil.
Tariferhöhungen und die Anhebung der Gagen verursachen erhebliche Mehrkosten, erläutert Mirko Schombert. Die Mindestgagen seien innerhalb weniger Jahre von 2000 Euro - „was ja nicht viel ist“, so Schombert - auf 2900 Euro beziehungsweise 3100 Euro für Mitarbeiter, die länger als zwei Jahre am Theater beschäftigt sind, gestiegen. Das sei „eine enorme Steigerung - völlig zurecht für die Beschäftigten, aber eine finanzielle Belastung, die für uns einfach so nicht mehr zu stemmen ist“, so der Intendant.
Hinzu kämen noch Kosten durch Inflation oder Energiepreise, die das Landestheater allein stemmen müsse. Auf der Einnahmenseite sieht es gut aus: „Wir haben Rekordeinnahmen und die Nachfrage ist größer als wir bedienen können“, sagt Mirko Schombert. „Was wir leisten können, das leisten wir. Durch die enorm gestiegenen Kosen reicht das alleine aber nicht aus.“ Die Burghofbühne hatte 2023 einen Gesamtetat von 2,3 Millionen Euro, davon Kosten für Gehälter in Höhe von 1,3 Millionen Euro.
Mirko Schombert ist „zuversichtlich“
Aus dem Kreis soll es positive Signale geben. Der Dinslakener Stadtrat aber hat die Beschlussfassung ins kommende Jahr verschoben. Grund: Die Stadtverwaltung hat der Politik die Beschlussvorlage zeitlich zu knapp zur Verfügung gestellt. Daher gebe es noch Beratungsbedarf. Mirko Schombert bleibt „zuversichtlich“. Er sei im Gespräch mit allen Parteien.
Allerdings soll der Haushalt für 2024 erst im Januar eingebracht und im Februar vom Rat genehmigt werden. Solange unterliegt die Stadt nach der Gemeindeordnung der vorläufigen Haushaltsführung und kann nur Pflichtaufgaben bezahlen. Kulturförderung gehört nicht dazu.