Hünxe. Der Kreis Wesel hat entschieden, die Straße von der Gemeinde zu übernehmen. Warum es im Gemeinderat trotzdem noch Redebedarf zum Thema gab.
Eine gute Nachricht hatte Klaus Lehmann, in der Hünxer Verwaltung für Tiefbau, Bauhof und Gebäudemanagement zuständig, in den Gemeinderat mitgebracht. Der Kreistag in Wesel hat beschlossen, die Albert-Einstein-Straße zur Kreisstraße zu machen. Damit ist das Gremium dem Ersuchen aus der Kommune gefolgt. Über die Straße, die am Industrie- und Gewerbepark Bucholtwelmen vorbeiführt, rollt nämlich nicht nur kommunaler Verkehr. Der Weg wird auch von vielen Verkehrsteilnehmern genutzt, um aus Richtung Wesel zur A3 zu gelangen.
An sich eine positive Meldung für die Gemeinderatsmitglieder. Denn durch die hohe Verkehrsbelastung ist die Straße schon arg mitgenommen und die Aufwendung für zukünftige Instandsetzungsarbeiten wird in Zukunft der Kreis tragen, auch wenn die Gemeinde jetzt noch 600.000 Euro für die anstehende Restaurierung aufwenden muss.
Diskussion um Aussage des Bürgermeisters zu Entscheidungen
Trotzdem gab es bei dem Thema noch Gesprächsbedarf. Denn Bürgermeister Dirk Buschmann hatte im Vorfeld der Entscheidung darauf hingewiesen, dass die Gemeinde die Straße schon gerne eher saniert hätte, sich aber dafür in der Politik keine Mehrheit gefunden hatte. Das monierte nun Dr. Michael Wefelnberg von der CDU. Denn der Beschluss, die Albert-Einstein-Straße an den Kreis zu übertragen, sei schon im Herbst 2021 gefällt worden, erklärte er. „Wir können nichts dafür, dass sich die Gespräche so lange hingezogen haben“, so Wefelnberg. Zudem wollte er wissen, wann die Fördermittel für die Sanierung beantragt wurden.
Der Bürgermeister hatte sich allerdings auf eine noch ältere Entscheidung berufen. Das stellte auch Klaus Lehmann richtig: Am 18. Februar 2019 sei die Sanierung der Albert-Einstein-Straße im Ausschuss für Bauen und Verkehr diskutiert worden, erklärte er. Damals habe die Gemeinde schon Sanierungsbedarf gesehen, die Politik hätte sich aber gegen eine Sanierung entschieden. „Genau darauf hatte ich mich bezogen“, erklärte Bürgermeister Dirk Buschmann. Die Fördermittel für die jetzt geplante Sanierung wurden beantragt, nachdem in Gesprächen mit dem Kreis geklärt wurde, unter welchen Bedingungen die Straße übergeben werden kann.
So soll es mit der Albert-Einstein-Straße weitergehen
Ob man mit einem positiven Beschluss aus der Politik Anno 2019 die Straße hätte billiger sanieren und eher an den Kreis hätte abgeben können, bleibt natürlich Spekulation. „Wir können jetzt die Sanierung angehen“, sagte Klaus Lehmann nach seiner Mitteilung des Beschlusses aus dem Kreistag. Perspektivisch soll die Albert-Einstein-Straße dann 2026 als Kreisstraße an den Kreis übertragen werden. Vorher werden allerdings gut zwei Millionen Euro – davon 60 Prozent aus Fördermitteln – für die Sanierung der Straße aufgewendet werden müssen. Somit werden der Gemeinde rund 600.000 Euro Kosten entstehen.
Nach Plänen des Kreises soll die Albert-Einstein-Straße dann der zweite Abschnitt der Kreisstraße K16 werden. Diese umfasst bisher den Sternweg und endet an der Weseler Straße (L463).