Dinslaken. Hündin Natalie wurde bei einem Einbruch entführt und unter kuriosen Umständen zurückgebracht. Auch Hündin Uschi wird gesucht - derselbe Täter?

Gerüchte von Hunde- oder Katzenfängern kursieren immer wieder. In Dinslaken aber wurde tatsächlich ein Hund entführt. Und wieder zurückgebracht. Am 21. November verschwand Hundedame Natalie bei einem Einbruch - und am Wochenende wurde sie unter sonderbaren Umständen wieder heimgebracht.

Susanne Müller, die Besitzerin von Natalie, war am Morgen des 21. November nur eine knappe Stunde außer Haus. In genau dieser Zeit, zwischen 7.30 und 8.20 Uhr, ist jemand in ihre Wohnung an der Luisenstraße eingestiegen. Gestohlen wurde bei dem Einbruch nichts - aber Louisiana Catahoula Leopard Dog Natalie, genannt Natti, war verschwunden. Schon damals hatte Susanne Müller den Verdacht, dass der Einbruch der Hündin galt - und diese entführt worden war. Immerhin handelt es sich um eine in Deutschland nicht allzu verbreitete Rasse.

Die Besitzer haben alle Hebel in Bewegung gesetzt. Die Polizei und die NRZ berichteten von dem Fall, Natalies Bild wurde massenhaft in Sozialen Medien geteilt. Sogar einen PetTrailer, ein Hund, der auf die Suche verschwundener Hunde spezialisert ist, wurde auf Natalies Fährte angesetzt. Mehrfach hat er in der Umgebung reagiert, berichtet Susanne Müller. Vielleicht, so hoffte man, war die Hündin doch noch in der Nähe. Susanne Müller setzte eine Belohnung aus: 500 Euro für Hinweise auf Natalies Verbleib. Doch die Hündin blieb verschwunden. Fast drei Wochen lang.

Unbekannter klingelte nachts bei Hundebesitzerin

Bis in der Nacht zu Sonntag, 10. Dezember, jemand bei Susanne Müller klingelte. Mitten in der Nacht, 1.30 Uhr. Auf die Frage, was los sei, antwortete jemand: „Ich habe Ihren Hund gefunden.“ Susanne Müller öffnete die Tür, der Unbekannte ließ den Hund durch einen Spalt herein und flüchtete. Er habe eine Kapuze getragen und eine junge Stimme gehabt, mehr konnte Susanne Müller nicht erkennen. Sie ist überglücklich und hat natürlich erst einmal ihre Natti umarmt. Aber sie ist überzeugt, dass die Hündin sich in einer Wohnung aufgehalten hat. Mittlerweile war sie mit Natalie beim Tierarzt: Die Hündin scheint gesund zu sein, wurde wohl reichlich gefüttert - „sie muss nun erst einmal Diät machen“, sagt die Besitzerin. Und die Trennung verarbeiten. Als Natalie jetzt kurz von ihrem Frauchen getrennt war, habe sie jämmerlich gefiept.

Auch die Kreispolizei ist sicher, dass Natalie nicht etwa bei dem Einbruch vor Schreck weggelaufen ist, sondern mitgenommen wurde. „Wer einen entlaufenen Hund tagsüber im Park findet, klingelt ja nicht nachts und verschwindet dann“, so Björn Haubrok, Sprecher der Kreispolizei - zumal es eine Belohnung gab. Da es sich bei einem Hund um eine Sache handele, spreche man allerdings nicht von Entführung, sondern von Diebstahl.

Uschi wird vermisst

Uschi, eine Cane Corso Hündin, wird ebenfalls in Dinslaken-Bruch vermisst.
Uschi, eine Cane Corso Hündin, wird ebenfalls in Dinslaken-Bruch vermisst. © privat

Im selben Stadtteil wie Natalie wird eine weitere große Hündin vermisst. Uschi, eine Cane Corso Hündin, ist am 6. Dezember, gegen 17 Uhr, aus der Wohnungstür an der Annastraße verschwunden. Auch hier haben die Besitzer alles versucht, um die Hündin wiederzufinden. Polizei und soziale Medien eingeschaltet, Tierärzte und Kliniken informiert, sogar Aushänge hat die Familie im Stadtteil verteilt und einen Tierretter auf Uschi angesetzt. Die Suchhunde haben eine Fährte aufgenommen, die Richtung Wohnungswald führt. Ansonsten: nichts. Ein Teil der Aushänge wurde abgerissen. Jemand will die Hündin angeleint mit einer Frau gesehen haben. Die Besitzer bitten: „Haltet bitte weiter die Augen auf!“ Wer Uschi sieht, wird gebeten, sich unter Tel. 0151/51300800 zu melden. Es soll einen Finderlohn geben. Ob die beiden Fälle zusammenhängen, kann die Polizei nicht sagen.