Dinslaken. Der zweite Kessel des Holzenergiezentrums wird ausgeblasen. Das könnte zu Geruchsbelästigungen führen - vor allem in diesem Stadtteil.
In den kommenden zwei Wochen könnte es erneut in Dinslaken ein wenig müffeln. Grund: Die Stadtwerke Dinslaken bereiten die Inbetriebnahme des Dinslakener Holzenergiezentrums (DHE) vor – und müssen nun den zweiten Kessel ausblasen.
Seit Ende September wurde der erste der beiden Kessel der Anlage ausgekocht und ausgeblasen. „Die Prozedur, die mit Lärm- und vor allem mit starken Geruchsbelästigungen einhergeht, ist damit leider noch nicht ausgestanden“, so die Stadtwerke. In dieser Woche, voraussichtlich am 2. November, beginnt das Ausblasen des zweiten Kessels: „Auch dies wird für circa zwei Wochen zu hören und vor allem auch zu riechen sein“ – bei Westwind vor allem in Hiesfeld.
Warum der Kessel ausgeblasen wird
Das Ausblasen sei für eine Inbetriebnahme des DHE eine zwingende Notwendigkeit. Bei der Fertigung und Montage der Kessel entstehen Schweißrückstände. Lösen sich diese ab und gelangen über die Heißdampfleitungen in die Turbinen, können sie dort schwere Schäden verursachen. Deshalb müssen diese Schweißrückstände restlos entfernt werden: Der Kessel wird ausgeblasen.
Dazu wird der Kessel mit Wasser gefüllt und auf Temperatur gebracht. Der entstehende Druck wird schlagartig über eine eigens dafür angelegte Ausblasleitung herausgelassen. Dies ist ein Prozedere, das circa eine halbe Stunde je Vorgang dauert und das so lange wiederholt wird, bis die notwendige Dampfreinheit erreicht ist. Für den Kessel 1 ist dieser Vorgang nun abgeschlossen, hier erfolgen bis zum 6. November die Umbauarbeiten.
Für das Ausblasen des Kessels 2 veranschlagen die Stadtwerke Dinslaken ebenfalls circa zwei Wochen. Die Gerüche resultieren durch die ersten Aufheizungen und den damit verbundenen Ausdünstungen aus der Mineralwolle sowie der lackierten Kesselstahlteile, die erstmals Temperatur bekommen, erklären die Stadtwerke. „Durch die hohe Temperatur ist dies einfach ein beschleunigter Prozess zur Ausdünstung, der sich sonst durch eine Erwärmung durch Sonneneinstrahlung oder der Umgebungstemperatur über eine längere Zeit hinziehen würde.“ Derlei Gerüche bei den ersten Aufheizungen beträfen zudem nicht nur das DHE: „Sie sind bei keiner neuen Anlage vermeidbar, bei einem Heizkraftwerk in dieser Größe allerdings entsprechend ausgeprägt.“
Stadtwerke bitten um Verständnis
Da für die Einsatzzwecke im DHE nur zugelassenen Materialien eingesetzt werden, könne von einer gesundheitlichen Unbedenklichkeit der Ausdünstungen ausgegangen werden. Die Stadtwerke Dinslaken entschuldigen sich bei den Anwohnern, die von den Geruchsbelästigungen betroffen sind und bitten um Verständnis.