Dinslaken. 250 Teilnehmer machten bei den Workshops zu „Dinslaken tanzt“ mit. Auch ein beliebtes Profitanzpaar von Let’s Dance leitete die Teilnehmer an.
Tangoklänge dringen gedämpft aus dem Saal Niederrhein, im kleinen Saal auf der Empore wird zu „You’ll be in my heart“ von Phil Collins Rumba getanzt, während die Kinder im Saal Ruhrgebiet zu „A Million Dreams“ aus dem Film „The Greatest Showman“ eine Choreografie aus dem Bereich Jazz und Modern lernen – am Samstag war bei „Dinslaken tanzt“ die ganze Kathrin-Türks-Halle in Bewegung.
Einen Tag lang wurde auf fünf Tanzflächen in über 20 Workshops getanzt. Die Tanzschule Rautenberg brachte im Rahmen der Feierlichkeiten zum 750-jährigen Stadtjubiläum 250 Tanzbegeisterte aus Dinslaken, Voerde, Hünxe und der Umgebung mit namhaften Tänzern und Trainern zusammen – am bekanntesten dürfte wohl das beliebte Profitanzpaar von Let’s Dance, Renata und Valentin Lusin, gewesen sein. Neben ihnen gaben acht weitere renommierte und erfolgreiche Tänzerinnen und Tänzer ihr Wissen an die Workshopteilnehmer weiter.
Mehrfacher Deutscher Meister beim Tano Argentino war auch dabei
Beim Tango Argentino schwebten neun Paare über das Parkett des Saals Niederrhein. Torsten Thiele, mehrfacher Deutscher Meister in dieser Tanzdisziplin, brennt für den Tango Argentino, das merkt man schon an der Art und Weise, wie er den Tanzpaaren Tipps gibt, wenn er hier die Handhaltung korrigiert und dort die Fußstellung erklärt. Beim Tango gehe es nicht darum, eine bestimmte Reihenfolge an Figuren abzuarbeiten, sondern den Tanz dem Raum und der Musik anzupassen, erläuterte Thiele seinen Kursteilnehmern, die das gleich zur Musik ausprobieren konnten.
Eine Etage höher wiegten sich die Tanzpaare gefühlvoll im Rumba-Rhythmus. Martin Auberger, der seine Ausbildung in der ehemaligen Tanzschule Parker in Dinslaken absolviert hat, bildet mittlerweile selbst ADTV-Tanzlehrer aus und ist Fachreferent beim Internationalen Tanzlehrerkongress. Am Samstag legte er beim Einsteigerkurs den Fokus bei der Rumba nicht so intensiv auf die Technik, zeigte aber, wie man schon mit der Handhaltung Großes bewirken kann beim Tanzen: Wenn die rechte Hand frei ist, kann man sie beispielsweise bei geöffneter Tanzhaltung auf die Schulter des Partners legen.
Die Zeit verging wie im Flug, zum Schluss konnten die Teilnehmer das Erlernte noch einmal zur Musik ausprobieren und die Schrittfolge auf Video aufnehmen, um sie auch zu Hause üben zu können. „Das war schon anstrengend, aber es hat richtig Spaß gemacht“, sagte Willi Schneider mit einem strahlenden Gesicht nach dem Workshop, „ich nehme eine Menge mit.“ Auch seine Frau Renate war begeistert: „Es wurde alles ganz toll erklärt und es war richtig schön.“ Wenn Willi Schneider im kommenden Jahr in Rente geht, möchte das sport- und musikbegeisterte Paar „das Tanzen richtig angehen“. Hochmotiviert und mit sichtlich viel Spaß an der Sache sind die beiden jetzt schon.
Disco-Fox-Kurs und zum Cha-Cha-Cha-Kurs mit Renata und Valentin Lusin
Nach der Pause ging es noch zum Disco-Fox-Kurs und zum Cha-Cha-Cha-Kurs von Renata und Valentin Lusin. „Wir sind Let’s-Dance-Fans“, verrieten Renate und Willi Schneider lächelnd und holten sich in der Pause noch ein Autogramm der Profitänzer und ließen sich mit ihnen fotografieren. So nahbar, humorvoll und sympathisch kamen Renata und Valentin Lusin auch während ihrer Workshops – den größten an diesem Tag – ‘rüber.
Dinslaken tanzt
Beim Samba-Workshop ging es zunächst um die Bounce Action, also das Strecken und Beugen des Knies, während das Becken gleichzeitig nach vorne und nach hinten kippt. „Eigentlich braucht ihr kein Bauchmuskeltraining mehr“, meinte Renata Lusin beim Üben dieser Bewegungen. Nach bekannten Figuren wie Wischer oder der Drehung ins Körbchen gab es für die Teilnehmer etwas Neues: die Back Rocks. Hier waren besonders die Herren gefragt, denn die Führung der Figur sei technisch anspruchsvoll, damit die Damen eine Wellenbewegung tanzen können. Viele Feinheiten, viel Technik, aber auch ganz viel Spaß – das zeichnete die Workshops des Ehepaars Lusin aus.
„Das ist eine tolle Veranstaltung“, freute sich Valentin Lusin in der Pause, „wir fühlen uns wohl.“ Auch vom Können der Teilnehmer war er begeistert: „Es ist ein tolles Level. Das ist super, wir können machen, was wir uns vorgestellt haben.“ Sehr zufrieden war auch Oliver Rautenberg bereits zur Halbzeit von „Dinslaken tanzt“. Die Menschen seien begeistert und die Kathrin-Türks-Halle biete mit ihren Räumen und dem Parkettboden ideale Bedingungen. „Es bereitet uns eine große Freude und Ehre, das im Rahmen des Stadtjubiläums zu machen“, so der Organisator. Rumba-Lehrer Martin Auberger freute sich nicht nur über die aufnahmefähigen Schüler, die großen Spaß an der Rumba hatten, sondern auch über die Atmosphäre: „Das Interesse am Tanzen schweißt zusammen.“ Dass Tanzen die Menschen verbindet – das spürte man auch bei „Dinslaken tanzt.“