Dinslaken. Dennoch locken in der Dinslakener Innenstadt einige Geschäfte mit Rabatten. Warum es sich trotzdem nicht um einen Sommerschlussverkauf handelt.
„Happy Days“, „Sommerfinale“, „Sale“ ist hier und da in den Schaufenstern in der Neustraße momentan zu lesen – die Sonne lässt die Preise schmelzen und einige Geschäfte locken die Kunden mit reduzierten Preisen. „SSV“ steht auf keinem der Schilder. Gibt es den Sommerschlussverkauf, wie man ihn von früher kennt, überhaupt noch? Die NRZ hat sich in Dinslaken bei Einzelhändlern umgehört. Die einstimmige Antwort lautet: Den klassischen Sommerschlussverkauf gibt es nicht mehr.
Jeder Einzelhändler mache es so, wie er meint, erklärt Susanne Stockhausen, Assistenz des Einkaufs beim Schuhgeschäft Dismer, das neben der Filiale in der Neutor-Galerie auch das Geschäft Schuh und Sport Boogen in der Neustraße betreibt. Gerade lief bei Dismer eine Rabattaktion: Noch bis vor einigen Tagen gab es die „5 tollen Tage“. Das hieß für die Kunden: Das zweite Paar Schuhe war zum halben Preis erhältlich. Das Angebot galt für reduzierte Ware für den Ursprungspreis des günstigeren Schuhpaares.
Verbraucher verzichten auf Spontankäufe
Nicht nur aufseiten der Einzelhändler ändert sich das Verhalten, wie Susanne Stockhausen festgestellt hat – auch die Kunden würden heute anders einkaufen: Seit Corona und Kriegsbeginn in der Ukraine seien die Kunden wählerischer geworden, würden gezielt nach Bedarf einkaufen. Ihre Beobachtung: Spontankäufe oder dass die Menschen einfach mal bummeln gehen, nimmt ab. Und noch etwas ist Susanne Stockhausen aufgefallen: Die Kunden würden, gerade im Kinderbereich, vermehrt auf die Qualität der Schuhe achten und darauf, dass sie länger halten.
Modehändlerin: „Wir fahren ein anderes Konzept“
Annette Mayer, Inhaberin des gleichnamigen Bekleidungsgeschäftes in der Neustraße, macht ebenfalls keinen Sommer Sale mehr. „Wir fahren ein anderes Konzept“, berichtet die Geschäftsfrau. Während sie früher zweimal im Jahr neue Ware bekommen hat – einmal zum Frühjahr/Sommer, einmal zum Herbst/Winter – hängt nun etwa alle vier Wochen etwas Neues auf den Kleiderbügeln.
Einzelne Teile gebe es schon zum reduzierten Preis, Annette Mayer bietet ihren Kunden aber auch eigene Rabattaktionen an – ein Konzept, das bei ihren Kunden auf „sehr positive Resonanz“ stößt, wie sie festgestellt hat. Den früheren Sommerschlussverkauf vermisst in ihrem Geschäft niemand. Früher habe sie sich darüber viele Gedanken gemacht, erinnert sich Annette Mayer, das neue Konzept sei etwas entspannter und sowohl für sie als auch für die Kunden interessanter.