Dinslaken. Das gehört auch zum Fantastival dazu. Fans lassen sich auf den Wiesen rund um das Burgtheater nieder. So war es am Dienstagabend.
Französischer Abend im und rund ums Burgtheater. Mike, Karsten, Bine und Markus (hier nennt man sich beim Vornamen) haben es sich auf der Wiese des Spielplatzes hinterm Burgtheater gemütlich gemacht, picknicken mit Wein und selbst gebackener Blätterteig-Pastete. Savoir vivre in Dinslaken – und den Soundtrack dazu liefert Zaz mit ihrer Band live dazu. „Keine Location ist besser als diese“, meint Karsten über das Burgtheater – „ob drinnen oder draußen“. Die Freunde aus Dinslaken und Oberhausen sind Stammgäste beim Fantastival ebenso wie bei der kommenden Sommerkultur, aber nicht nur im Burgtheater, auch wenn sie von Abenden mit Sasha und Anastacia berichten und schon Tickets für ganz unterschiedliche noch kommende Veranstaltungen in diesem Sommer haben.
Hier gibt es die schönsten Bilder:
TOP-Vorgruppe Rasga Rasga
Die vier Freunde aus Dinslaken und Oberhausen sind Stammgäste, beim Fantastival ebenso wie bei der nachfolgenden Sommerkultur. Aber eben nicht nur im Burgtheater, auch wenn sie von Abenden mit Sasha und Anastacia berichten können und schon Tickets für ganz unterschiedliche noch kommende Veranstaltungen in diesem Sommer haben.
Lauer Sommerabend rund um das Burgtheater
So wie die vier Freunde haben sich viele an diesem lauen Sommerabend rund ums Burgtheater niedergelassen. Sie hören sich Zaz von draußen an – das Konzert ist restlos ausverkauft. Leider müssen auch wir von der NRZ an diesem Fantastivalabend draußen bleiben, nachdem die Vorband RasgaRasga einen temperamentvollen Auftritt hingelegt hat. In der letzten Woche erhielt Lea Eickhoff von der Freilicht-AG die Nachricht vom Management von Zaz, dass bei der Sommertour der Chansonsängerin generell keine Pressefotos gemacht werden dürften.
Vorgaben des Zaz-Managements
Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, nicht vom Auftritt der Künstlerin zu berichten, sondern in diesem und den kommenden Berichten und in unserer Fotostrecke die Geschichten in Wort und Bild zu erzählen, die wir rund um das Konzert entdeckten. Dazu gehört auch ein Interview mit Daria Assmus, der Sängerin von RasgaRasga, die bereits dreimal Fantastivalabende eröffnete. Und das führt nun doch direkt zu Zaz. Ich begegnete ihr Backstage, sie lächelte freundlich und offen – keine Spur von Distanziertheit, ich lächelte leicht zurück.
Keine Fotos, also auch keine freie Berichterstattung. Die Anordnung des Managements und der kurze, persönliche Eindruck: Sie passen nicht zusammen. Die Hintergründe bleiben im Unklaren.
„Das ist hier eine wunderbare Anlage“
Aber wie auch immer: Auf der Wiese lässt es sich auch gut aushalten. Und man trifft Bekannte. Auch dies ist ein Grund für andere Dinslakener, sich nicht zu ärgern, wenn ein Fantastivalkonzert, das einen interessiert hätte, ausverkauft ist. „Die Stimmung hier ist super, auch wenn man keine Karte mehr kriegt“, sagt Matthias Moser, den wir am Ententeich treffen. „Das ist hier eine wunderbare Anlage - das hat so ein bisschen was von Woodstock-Feeling“. Oder Schule. Im nächsten Moment stößt nämlich Marlene, deren Mutter das Konzert im Burgtheater erlebt, mit einer Freundin dazu: „Und dann treffen wir unsere Lehrer“, erklärt die Waldorf-Schülerin mit Blick auf ihren Kunstlehrer.
Apropos Kunst. An diesem Abend weht sogar ein Hauch von Mont Martre über die Wiese vorm Ententeich. Auf der Althoffstraße wurde Sperrmüll herausgestellt, einer der Zaungäste hat sich nicht nur eine Sitzgelegenheit von da ausgeliehen, sondern sein Fleckchen stilecht mit Kunstdrucken von Impressionisten dekoriert.
Ein Balkonplatz mit freiem Blick auf die Bühne
Zaz liefert derweil mit ihrer Band eine musikalisch wohl wirklich beachtliche Show. Sie ist ein Energiebündel, das hört man auch hier draußen und die Musik hat Qualität. „Tja“, sagt Thomas Baumann, der zusammen mit Volker Bellingröhr stilvoll bei Rotwein und Zigarren den Abend auf einer Bank am Spielplatz hinter dem Burgtheater genießt. „Tja. Und Stefan weilt bei den Antipoden.“ Dabei ist es von den Dreien ausgerechnet Stefan Lücking, der einst mit seiner Vorliebe für französische Chansons die Gründung und die Namensgebung von Pont Neuf angeregt hat. Nun ist er ausgerechnet in diesen Tagen in Australien und die beiden Folker des Trios können ihm dann anschließend erzählen, was er doch verpasst habe. Volker Bellingröhr kann sogar zeigen, wie es im Burgtheater aussieht: Er bekommt von einem, der Karten ergattert hat, Fotos von der Show fast in Echtzeit zugeschickt: Gegen Handyfotos schreitet offenbar im Burgtheater keiner ein.
Und dann gibt es noch die, die alles haben: einen Balkonplatz mit freiem Blick auf die Bühne und die Annehmlichkeiten, die Wohnung nicht verlassen zu brauchen, wenn es um die Versorgung mit Getränken geht. Auf einem Balkon der Althoffstraße direkt gegenüber des Burgtheaters lauscht eine Gruppe der Zugabe von Zaz; Edith Piafs „La vie en rose“. Aber stört es nicht doch irgendwann, fast jeden Abend ein Konzert vor der Tür zu haben? „Wenn ich in die Innenstadt ziehe, weiß ich, dass ich Geräusche höre“, lautet die Antwort der Anwohnerin.