Dinslaken. Justin Bieber ist ihr Fan, für Christiano Ronaldo hat sie gesungen. Die Niederländerin Sera tritt nun beim Fantastival auf – neben diesen Bands.
Michael Schulte, Johannes Oerding, Zaz oder Stefanie Heinzmann: Das sind die Namen, die das Burgtheater Dinslaken füllen. Aber tatsächlich erlebt das Publikum beim Fantastival Dinslaken doppelt so viele Live-Acts. Bevor die Bühne den großen Stars gehört, treten Support-Acts auf. Und die Vorbands des Fantastivals sind so interessant, dass es sich lohnt, sie einzeln vorzustellen.
Support-Acts unterstützen als Eisbrecher die Shows der Stars. Aber mit ihrem Auftritt unterstützen sie letztendlich die eigene Sache: Sie erhalten die Chance, sich einem großen Publikum live zu präsentieren. Diese Chance, Zuschauer durch die eigene Bühnenpräsenz auf sich aufmerksam zu machen, ist für die jetzige Generation besonders wichtig, den die drei Jahre Coronapandemie haben ihnen diese Art der Aufbauarbeit für die Karriere genommen. Wer heute Vorband ist, wäre sonst vielleicht schon selbst ein Top-Act.
Platin für Joya Marleen
So wie Joya Marleen. Sie eröffnet das Fantastival am Startabend, Donnerstag, 13. Juli, 20 Uhr, vor Michael Schulte. Joya ist zwar erst 19 Jahre alt, aber in ihrer Heimat, der Schweiz, hat sie bereits vor drei Jahren mit ihrer Platinsingle „Nightmare“ die Spitze der Schweizer Airplaycharts erreicht. Eine Powerstimme mit dunklem, kraftvollen Timbre und charismatischer Powerpop. Man darf gespannt sein, wie Joya das Fantastival-Publikum im Burgtheater mitreißen kann.
Einen Abend später, am Freitag, 14. Juli, wird es um 20 Uhr vor Johannes Oerding international. Sera ist Niederländerin, aber sie zählt Justin Bieber zu ihren Followern und hatte ihren ersten Liveauftritt bei einer Privatfeier für Christiano Ronaldo. Aber was zählen bekannte Namen, wenn die Zahlen für sich sprechen: Ihre Single Head Held High wurde auf Youtube bereits millionenfach geklickt. Sera trifft mit ihrem Beats amerikanischer Prägung den Nerv der Zeit.
Support-Act vom „Tiger“ Tom Jones
Support-Acts werden meist von den Bookern oder Plattenfirmen ins Programm gehievt. Aber manchmal spielt eine Band auch auf besonderen Wunsch des lokalen Veranstalters. So ist es bei Zaz am Montag, 17. Juli. Da war es Lea Eickhoff von der Freilicht AG selbst, die RasgaRasga beim Fantastival sehen wollte. Einerseits, weil die mal feurigen Songs mit Worldmusic-Beats und zum Teil französischen Texten hervorragend zum Top-Act passen, andererseits, weil die Sängerin mit der jazzigen Stimme keine andere als Daria Assmus ist.
Sie stand nämlich schon einmal auf der Fantastival-Bühne und überzeugte sowohl das Publikum als auch die Freilicht AG selbst: Daria Assmus eröffnete das Konzert vom „Tiger“ Tom Jones. Ein Zufall: Sie hat auch ein gemeinsames Programm mit einem anderen Act des diesjährigen Fantastival: Mit Brasssonanz, die in der „Jungen Sommernacht der Klassik“ am Sonntag, 16. Juli, spielen, trat sie vor ein paar Jahren u. a. in St. Vincentius auf.
Erst Montreux, dann Fantastival
Das Konzert von Stefanie Heinzmann am Freitag, 21. Juli, ist so gut wie ausverkauft. Volles Haus also auch für ihre Landsmännin Veronica Fusaro. Im sehenswerten Youtube-Video begleitet sie sich ganz allein mit Konzertgitarre, Synthesizer und Loop-Maschine und präsentiert dazu einen makellosen, federleichten und dabei leicht melancholischen Song der Extraklasse. Anfang des Jahres stieg die Singer-Songwriterin mit ihrem Debütalbum „All the Colors of the Sky“ in die Top Ten der Schweizer Charts ein.
Am Tag des Fantastival-Starts tritt sie beim Montreux Jazz Festival. In ihrer aktuellen Single beschreibt sie die Herausforderung, Idealen und Wertvorstellungen der heutigen Gesellschaft gerecht zu werden, ohne sich dabei selber zu verlieren. „A Modern Tale“, eine moderne Geschichte, die alle Vorbands des Fantastival für sich mit ihrem Auftritt vor vollen Rangen des Burgtheaters weiterschreiben möchten.