Dinslaken. Wegen des drohenden Deichbruchs waren Straßen in Dinslaken gesperrt. Das wollte eine Autofahrerin nicht hinnehmen. Der kuriose Grund.

Der drohende Dammbruch am Emscherdeich und die damit verbundenen Straßensperren konnten eine Dinslakenerin am Freitag nicht davon abhalten, zum Einkaufen durch die gesperrt Heerstraße fahren zu wollen. Sie verursachte nicht nur Stau sondern handelte sich mit ihrem Verhalten ein Strafverfahren unter anderem wegen Widerstandes ein. Grund: die Frau wollte einkaufen.

Wegen des drohenden Dammbruchs mussten die Heerstraße im Bereich Konrad-Adenauer-Straße und Hagelstraße gesperrt werden. Entsprechend voll war es im Kreuzungsbereich Heerstraße/Konrad-Adenauer-Straße – die Heerstraße ist die Verbindung zwischen Voerde und Duisburg, die Konrad-Adenauer-Straße war aufgrund der Umleitung ebenfalls „stark befahren“, so die Polizei – als eine 47-jährige Autofahrerin aus Dinslaken vor der Absperrung hielt, ausstieg und den dortigen Polizisten erläuterte, „dringend einkaufen gehen“ zu müssen. Sie fragte nach, ob sie später wieder zurückfahren könne. Das konnten die Beamten ihr nicht zusichern – zu diesem Zeitpunkt konnte niemand voraussagen, wie sich die weitere Lage entwickeln würde.

Die Dinslakenerin versuchte zunächst, mit dem Polizisten zu diskutieren und stellte schließlich die ganze Maßnahme in Frage. Da ihr Auto immer noch im Einmündungsbereich stand, staute sich zwischenzeitlich nicht nur der Verkehr hinter ihr, sondern es kam auch zu erheblichen Beeinträchtigungen im Kreuzungsbereich durch Fahrzeuge, die – berechtigt – in die Konrad-Adenauer-Straße fahren wollten.

Polizei packte die Frau und setzte sie in den Streifenwagen

Die Polizisten forderten die 47-Jährige mehrfach auf, den Einmündungsbereich zu verlassen und andere Verkehrsteilnehmende nicht weiter zu behindern. Als sie dem nicht nachkam und sich immer mehr aufregte, zog der Beamte einen Kollegen hinzu, der ihr die Situation nochmals erklärte. Doch auch dieser fand keinen Zugang zu der Dame, die sich völlig uneinsichtig gab und weiter diskutierte. Daraufhin drohten die Beamten an, sie in Gewahrsam zu nehmen, sollte sie den Weg für andere Verkehrsteilnehmer nicht freimachen. Vergeblich.

Die Polizisten baten sie, mit zum Streifenwagen zu gehen und den Autoschlüssel auszuhändigen, damit der PKW aus dem Einmündungsbereich entfernt werden könne. Da sie sich auch an dieser Stelle weigerte, packte der Polizist die Dinslakenerin und brachte sie zum Streifenwagen. Die Frau sperrte sich und hielt den Autoschlüssel krampfhaft fest. Es gelang, sie in das Polizeiauto zu setzen und ihr den Schlüssel letztendlich abzunehmen. Anschließend versetzte der Polizist den Wagen an den Grünstreifen, damit er keine Behinderung mehr darstellte.

Sie ging - aber nicht endgültig

Die Dinslakenerin bleib weiterhin uneinsichtig, trotz der Erklärungen der Beamten. Nachdem ihr eröffnet wurde, dass man sie bis zum Abschluss der Verkehrsmaßnahmen in das Gewahrsam der Polizei gebracht würde, änderte sie ihr Verhalten und entschuldigte sich. Daraufhin konnte sie vor Ort entlassen werden. Nur wenig später kehrte sie mit ihrem Ehemann zu den Beamten zurück, um gemeinsam mit ihm mit den Beamten zu diskutieren und dies mit dem Handy aufzuzeichnen.

Die Polizisten brachen das Gespräch schließlich aufgrund der Uneinsichtigkeit ab, und beide verließen die Örtlichkeit. Die Dinslakenerin erwartet jetzt ein Strafverfahren unter anderem wegen Widerstandes.