Voerde. Die VHS hat ein attraktives Kulturprogramm für die Spielzeit 2023/24 in Voerde zusammengestellt – und setzt dabei auf die hiesige Kulturregion.
Kabarett, Musical und „Cellicatessen“: Auch in der Spielzeit 2023/24 haben Werner Schenzer und sein Team von der VHS Dinslaken-Voerde-Hünxe wieder für die „Kultur in Voerde“ ein attraktives Programm zusammengestellt. Umso attraktiver, weil die beliebten Acts alle aus der Umgebung stammen: die Kulturregion Niederrhein/Ruhrgebiet ist Heimat deutschlandweit gefragter Kulturschaffender, für die Voerde „um die Ecke“ ist.
Kabarettistisch
Los geht’s in Voerde-Friedrichsfeld am Freitag, 20. Oktober, in der Aula des Schulzentrums Nord mit „radikalen Spaßmaßnahmen“. René Steinberg ist es, dem es reicht mit der Ernsthaftigkeit, Wut, Meckerei und Geschrei an der Ampel.
Aber ist noch was zu retten, „am Ende der Ahnenstange“? Darüber macht sich Fritz Eckenga am 17. November, ebenfalls in der Schulaula seine Gedanken. Und noch mehr Humor: „Und ich sach noch“, sagt Kai Magnus Sting und setzt die Reihe der Ruhrgebiets-Kabarettisten am 21. Januar 2024 fort.
„Vom Leben verwöhnt“ fühlen sich die die Freundinnen und Freunde des pointierten Wortes - und so heißt dann auch gleich das neue Programm des Dinslakener Duos Thekentratsch - zu Gast in der Schulaula in Friedrichsfeld am 24. Februar.
Aber hilft das Kabarett in diesen schwierigen Zeiten? „Statt wesentlich die Welt bewegt, hab ich wohl nur das Meer gepflügt - ein Rigorosum sondershausen“ wird Jochen Malmsheimer am 20. April leicht melancholisch. Das Publikum wird sich trotzdem köstlich amüsieren, Malmsheimer wird auch in seinem neuen Programm die Grenzen zwischen Poesie und Unsinn wortgewaltig aufbrechen.
Musikalisch
2023 gab es nur an einem Abend „Musicals in Concert“ in der Aula des Schulzentrums Nord. Corona, Energiekrise, die Menschen hatten zu viele Sorgen, als dass sie sich so einfach davon hätten frei machen können. 2024 soll wieder besser werden: Die VHS setzt für den 6. und den 7. Januar wieder zwei Musicalabende mit Peter Wölke, seiner Liveband und seinen Musicalstars an.
Überaus groß war der Besucherzuspruch für das Konzert von Annemieke Schwarzenegger und Bernhard Bücker mit Stefan Picard in der Ev. Kirche in Götterswickerhamm im März. So soll es auch 2024 wieder sein, wenn das in Dinslaken lebende Duo am 10. März in der Schinkelkirche mit Cello und Flügel seine „Cellicatessen“ anbietet. „Klangzauber“ garantiert.
Kindertheater
Großem Zuspruch erfreut sich auch regelmäßig das Programm für die Kleinen im Rathaussaal Voerde. Mika & Rino schicken ihre Spielfiguren am 19. November, 15 Uhr als „Gespensterjäger“ auf die Bühne, am 3. Dezember veranstaltet der Zauberer Phil Schmitz um 16 Uhr in seiner Familien-Show „Hokus Pokus“.
Vorträge und Lesungen
Die VHS wird auch in ihrem Kulturprogramm ihrem Bildungsauftrag gerecht. In einem stadthistorischen Vortrag am 28. September, 19 Uhr, im Rathaussaal widmet sich der langjährige Leiter des Deichmuseums Bislich, Peter von Bein, „Myriametersteinen und Hektometermarken am unteren Niederrhein“.
„Das Krisenjahr 1923 im Raum Dinslaken-Voerde“ betrachtet Thorsten Fischer am 30. November im Rathaussaal.
In der Stadtbibliothek Voerde erinnert Ingrid Hassmann am 2. November, 19 Uhr unter dem Titel „Morgenrot - ein Wort wird Asche“ an Autorinnen, deren Werke von den Nazis verbrannt und doch für die Literaturwelt gerettet wurden.
„Emotionale Gleichgewichtsstörungen“ in verrückten Zeiten behandelt der Moderator des „philosophischen Radios“, Jürgen Wiebicke, am 14. Dezember im Rathaussaal Voerde.
>>Resümee 2023
„Positiv, aber mit Streifen“, so lautet Werner Schenzers Resümee der Spielzeit 2022/23. Denn die Menschen legen eben nicht das, was sie im Alltag beschäftigt und belastet, an der Garderobe ab und ist der Wunsch nach Heiterem, Herzerwärmenden als Versuch des emotionalen Ausgleiches und der inneren Balance absolut verständlich. Solche Veranstaltungen waren mehr gefragt als die kritischen Themen.
Doch auch bei der Kultur in Voerde 2022/23 galt: die Ausnahme bestätigt die Regel. Für „Musical in Concerts“ habe es zum ersten Mal keine Zusatzvorstellung gegeben, so Schenzer und führt als Gründe Angst vor Corona im geschlossenen Raum, aber auch der Verzicht von Ausgaben angesichts der Inflation zur Jahreswende an. In Zahlen bedeutet dies für die vergangene Saison: 2.130 Gäste, besuchten 14 Veranstaltungen in Vor-Coronazeiten waren es 2.800. Trotzdem hieß es bei fünf Veranstaltungen „ausverkauft“. Inbesondere die Kinderveranstaltungen waren stark gefragt. Und das Programm erreicht seine Zielgruppe, die Voerderinnen und Voerder: 81 Prozent waren lokale Gäste.