Die CDU macht es sich mit der Kritik an Michaela Eislöffel zu leicht. Zudem dürfen die Spannungen nicht zum politischen Stillstand führen.
Sie hat getäuscht, sie sagt die Unwahrheit, sie ist überfordert und sie ist allein an der derzeitigen Situation schuld. Heinz Wansing kommt in seiner auf der Mitgliederversammlung gehaltenen Rede zu diesem Schluss. Allein Bürgermeisterin Michaela Eislöffel trägt die Schuld, dass sich die Mitarbeiter der Verwaltung nicht wohl fühlen, sie kündigen.
Was sich in den vergangenen Monaten in den Sitzungen angedeutet hat, hat der Fraktionschef am Samstag klar und deutlich ausgesprochen. Es ist eine klare Schuldzuweisung in Richtung Bürgermeisterin. War man also vor der letzten Wahl bewusst ein Risiko eingegangen, eine unerfahrene Kandidatin ins Rennen zu schicken? Hatte man gar nicht damit gerechnet, dass sie sich gegen Amtsinhaber Michael Heidinger durchsetzen könnte? Die CDU macht es sich zu einfach, die Schuld allein bei der Bürgermeisterin zu sehen.
Sich Zeit nehmen für die Kandidatensuche ist richtig
Schon kurz nach Amtsbeginn der Bürgermeisterin zeigten sich die Risse. Nun sind sie klar und deutlich beschrieben worden. Die CDU wolle nun die Weichen stellen, eine Kandidatin oder einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in zwei Jahren zu finden.
Das Ziel ist klar: Es soll eine neue Bürgermeisterin oder einen neuen Bürgermeister geben. Es ist gut, dass sich die Partei Zeit nehmen will, einen passenden Kandidaten zu finden. Auch die anderen Parteien werden sicherlich genau schauen, wer bei der Bürgermeisterwahl antreten könnte.
Darüber dürfen aber alle nicht vergessen, dass es in den nächsten zweieinhalb Jahren noch viele Probleme zu lösen gibt. Sie ist eine Königin ohne Land, sie hat keine Mehrheit im Rat, sagt Heinz Wansing. Das darf nicht dazu führen, dass man nur noch auf der Stelle tritt. Alle müssen zu einer sachorientierten Arbeit zurückfinden, eine Ebene des vernünftigen Miteinanders finden. Und bei der nächsten Wahl geht es darum, eine gute Lösung für Dinslaken zu finden. Es muss jemand sein, der anpackt, der Lösungen sucht, sie findet und sie auch umsetzt.