Dinslaken. Steigende Schülerzahlen werden für die nächsten Jahre prognostiziert. Zwei Vorschläge zur Lösung des Problems enthält der Schulentwicklungsplan.

Während vor einigen Jahren noch über die Schließung von Grundschulen nachgedacht wurde, ist das aktuell kein Thema. Auch in den nächsten Jahren werden die vorhandenen Schulen benötigt. Denn die Grundschulen in Dinslaken sind gefragt, wie die Präsentation des Entwurfes des Schulentwicklungsplans im Schulausschuss zeigte.

Starke Jahrgänge kommen noch

Die Grundschulen besuchen mehr Mädchen und Jungen, als die, die zum Einschulungsstichtag in den Einzugsgebieten geboren werden, heißt es an einer Stelle des Entwurfes. Das Einschulungspotenzial werde übertroffen, so Ulrike Lexis vom Beratungsbüro „Dr. Garbe-Lexis & von Berlepsch“. Von 2018 bis 2022 sind die Zahlen der eingeschulten Kinder gestiegen: von 529 im Jahr 2018 über 563 in 2020 auf 627 in 2022. Und der Trend werde sich fortsetzen, denn die starken Jahrgänge würden erst noch kommen, sagte Ulrike Lexis, die den Entwurf im Schulausschuss präsentierte und Ergebnisse erläuterte.

Das Jahr 2023 sei ein besonderes Jahr, erklärte sie. Denn: Es seien 20 Prozent mehr Kinder in den Klassen, als 2017 geboren worden sind. Die Zahl der Geburten wird bei der Erstellung einer Prognose verwendet. Davon könne sich ableiten lassen, wie viele Kinder in sechs Jahren eingeschult werden, mit wie vielen i-Dötzchen zu rechnen ist. Diese Entwicklung hat die Planung explodieren lassen, so die Expertin.

Neubaugebiete wurden berücksichtigt

Bis 2027 könne man damit rechnen, dass in Dinslaken 27 Klassen gebildet werden können. Diese Entwicklung zeichnet sich ab: Im vergangenen Jahr lag die Schülerzahl an den Grundschulen bei rund 2400 Mädchen und Jungen, ab 2025 werden es über 2500 sein. Mögliche Neubaugebiete, in denen Familien mit Kindern ziehen könnten, seien bei der Berechnung berücksichtig worden. Untern Strich gäbe es dann 220 Kinder mehr, was eine ganze Grundschule ausmache.

Für das nächste Jahr wird mit 626 Kindern gerechnet, die eingeschult werden. Ab 2026 schwankt die Zahl der i-Dötzchen zwischen 618 und 630. Erst ab 2032 sinkt sie wieder unter 600, nämlich auf 590 Schüler.

Die Lösung: Veränderungen an zwei Schulen

Die Folge dieser Entwicklung könnte sein, dass die Klassen voller werden. Zwar reichen die in der Stadt vorhandenen Plätze aus, um den Bedarf zu decken, aber nicht alle Kinder würden dann an der Schule ihrer Wahl unterrichtet werden. Der Elternwille könnte nicht immer berücksichtigt werden. Kapazitätsengpässe gebe es im Norden von Dinslaken, aber nicht stadtweit. Hierfür müsse Politik eine Antwort finden. Eine Möglichkeit wäre laut Ulrike Lexis: ein Ausbau der Klaraschule und eine Neuplanung bei der Dorfschule: Sie müsste großzügiger ausfallen.

Auswirkungen auf die weiterführenden Schulen

Die steigende Zahl von Grundschülern werde sich auch auf die weiterführenden Schulen auswirken. Dort müsste man auf 30er Klassen gehen. Es werde dennoch Schüler geben, die keinen Platz in Dinslaken finden werden. Schüler von auswärts könnten abgewiesen werden, damit die Plätze reichen. Zwei der drei Gymnasien hätten noch Möglichkeiten, weitere Schüler aufzunehmen.

Eine weitere Empfehlung lautet, dass der Schulentwicklungsplan jedes Jahr fortgeschrieben werde. Nun sind die Politik und Verwaltung an der Reihe, Lösungen für die aufgezeigten Entwicklungen zu finden.

Insgesamt seien die Grundschulen in Dinslaken stabil, bis 2027 werde es bei 27 Eingangsklassen bleiben, die sich dann durch alle Jahrgangsstufen durchziehen.