Dinslaken. Beim Wein- und Genussfest auf dem Neutorplatz in Dinslaken gab es an mehreren Tagen viele kulinarische Köstlichkeiten.

„Wenn es weiter so läuft wie heute, sind wir im nächsten Jahr wieder mit dabei“, zeigt sich Stefan Böhm vom Wein- und Genussfest sehr angetan. Dafür ist der Winzer aus Wörrstadt im Weinanbaugebiet Rheinhessen 276 Kilometer weit gefahren. Das Weinfest auf dem Neutorplatz erfreute sich von Donnerstag bis Sonntag, wie schon im vergangenen Jahr, eines guten Zuspruchs.

Stephan und Nicole aus Eppinghoven haben auf ihrer Radtour am Samstag einen Abstecher zum Neutorplatz gemacht, um sich ein Gläschen Dornfelder vom Weingut Münzenberger aus Zornheim bei Mainz zu gönnen. „Wir mögen eher Rotwein“, meint Stephan. Er und seine Frau genießen auch die musikalische Untermalung des Festes, für die am Samstag Alex Marrone aus Oberhausen auf der Bühne steht und mit seiner rauchigen Bassstimme bekannte Rock- und Popsongs zum Besten gibt.

Der Beruf wurde ihm in die Wiege gelegt

Beim kulinarischen Genuss können die Gäste wählen zwischen Flammkuchen, Crêpes, Backfisch, Gegrilltem und deftigem Schinkenbrötchen. Stefan Böhm, der 53-jährige Winzer aus Wörrstadt, erklärt die Herstellung seines alkoholfreien Weines: „Dem fertigen Wein wird der Alkohol durch schonendes Erhitzen wieder entzogen, durch eine Kombination aus Destillation und Osmose.“

Ohnehin kann der Rheinland-Pfälzer viel aus dem Lehrbuch und der Geschichte des Weinanbaus berichten. Er hat den Beruf in die Wiege gelegt bekommen, denn schon sein Uropa war Winzer. Und Stefan Böhm freut sich, dass sein 22-jähriger Sohn sich auch für den Beruf begeistern kann. Nach drei Jahren Lehre ging dieser noch ein Jahr zur Fach- und jetzt noch ein Jahr zur Weintechnikerschule.

Ein gelungener Tag auf dem Neutorplatz in Dinslaken

Oder es geht sogar zum Studium von „Weinbau und Önologie“ an eine Hochschule, wie es Tochter Jasmin von Christian Breitenbach gemacht hat, um genau wie ihr Bruder als fünfte Generation den Familienbetrieb in Frei-Laubersheim weiter zu führen. Die Breitenbachs kommen gerne mit ihrem Verkaufswagen zu Weinfesten in die niederrheinische Region, weil die Gäste hier so schön offen gegenüber den angebotenen Produkten seien. Das sei in den Weinanbauregionen schon mal anders, wo jeder seinen persönlichen Favoriten bevorzuge.

Christian Bruckmann, aus Voerde nach Dinslaken geradelt, fährt für guten Wein auch schon mal bis Südtirol. Der Maschinenbauingenieur probiert sich auf dem Dinslakener Weinfest mit kleinen Gläschen durch: Riesling, Grauburgunder und Chardonnay stehen auf seinem Plan – und er konstatiert: „Eigentlich bieten Weine aus Deutschland alles, was das Herz begehrt.“ Er lässt sich zum entspannten Genuss an einem der vielen Tische und Bänke auf dem Neutorplatz nieder, die jetzt zum Samstagnachmittag hin bestens gefüllt sind, und lauscht dazu der angenehmen Musik von Alex Marrone – ein gelungener Tag.