Dinslaken. Firmenchef Stefan Klar berichtet von vielen Anfragen. Was Immobilienbesitzer beachten sollten, verrät in einem Gespräch mit der NRZ.
Vorträge über Photovoltaik-Anlagen sind schnell ausgebucht. Auch viele Handwerksfirmen bekommen täglich mehrere Anfragen. Wie sehen aktuell die Lieferzeiten aus? Wie haben sich die Preise entwickelt? Was Immobilienbesitzer beachten sollen, hat Stefan Klar von der gleichnamigen Elektrofirma in einem Gespräch mit der NRZ erklärt.
Das Interesse von Eigenheimbesitzern an Photovoltaik-Anlagen sei riesengroß, sagt er. Er sieht die Gründe dafür in den Vorgaben der Politik und in den gestiegenen Energiekosten. Viele Besitzer von Einfamilienhäusern fragen nun nach Photovoltaikanlagen. „Wir bekommen fünf Anfragen pro Tag“, sagt Klar.
Sechs bis neun Monate
In den vergangenen Jahren war es häufig ein Problem, das Material zu beschaffen, damit Energie auf dem eigenen Dach produziert werden konnte. „Die Materialbeschaffung hat sich sehr verbessert“, sagt Stefan Klar. Wie schnell es geht, hänge auch vom Hersteller ab. Die Spanne reiche von einer Woche bis zu eineinhalb Jahren. Bei den Speichern, die auch eingebaut werden, liege die Lieferzeit bei einigen Herstellern bei einem Jahr.
Und die steigende Nachfrage sorgt auch dafür, dass sich Immobilienbesitzer manchmal gedulden müssen. Denn für die Montage werde auch ein Dachdecker benötigt, gerade bei steilen Dächern. Bei den letzten Aufträgen, die erledigt wurden, liege die Zeit zwischen Anfrage und Inbetriebnahme bei sechs bis neun Monaten, so Stefan Klar. Für die Montage brauche man im Schnitt zwei Tage, für die Dacharbeiten einen und für die Installation im Haus.
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Häufig verringern Schornsteine, Dachfenster oder Gauben die Fläche. Das könne dazu führen, dass nicht genug Platz für eine Anlage vorhanden ist. Das sei aber wichtig, damit über das gesamte Jahr ausreichend Strom produziert werden kann. Bedacht werden müsse, dass die Photovoltaikanlage nicht immer 100 Prozent liefert, im Winter könne die Sonneneinstrahlung nur für 50 Prozent der Leistung reichen. „Ich empfehle immer, so groß wie möglich zu planen, um auch im Winter einen großen Energieertrag zu haben“, betont Stefan Klar. Wie groß die Anlage sein muss, hänge auch vom Verbrauch ab. Mit einer zehn Kilowatt Anlage komme man deckend über das Jahr, meint Stefan Klar.
Jährliche Wartung
Die Kosten für eine solche Anlage mit Speicher würden bei 25.000 Euro liegen. Kommt ein Immobilienbesitzer mit einer fünf Kilowatt Anlage aus, zahlt er ungefähr die Hälfte. Bei den Preisen ging es in den vergangenen Jahren nur nach oben. In der letzten Zeit gehen die Preise aber wieder runter, wenn auch nur leicht. In manchen Fällen müsse die Elektroverteilung im Gebäude erneuert werden. Häufig sei keine vernünftige Erdung vorhanden, die aber notwendig ist. Das führe dazu, dass Kosten hinzukämen, so Klar.
Und wer sich eine Photovoltaikanlage anschafft, hat erst einmal Ruhe. Laut Hersteller sollen die Anlagen mehr als 20 Jahre laufen. Auch danach sollen sie 95 Prozent ihrer Leistung bringen, so das Versprechen der Produzenten.
Einmal pro Jahr sollte die Anlage gewartet werden, nachgeschaut werden, ob alles in Ordnung ist. Auch sollten die Oberflächen der Solarmodule sauber gehalten werden. Je sauberer sie sind, desto höher ist der Ertrag, sagt Stefan Klar.