Voerde. Das Unternehmen hat sich auf südafrikanische Weine spezialisiert und in kurzer Zeit viele Kunden gewonnen. Neues Gebäude im Gewerbegebiet.

Seit bereits 16 Jahren ist die Firma Capreo, die sich auf den Handel mit südafrikanischen Premium-Weinen spezialisiert hat, am Markt tätig. Vor fünf Wochen ist das Unternehmen, das dem Logistikunternehmen Rhiem angeschlossen ist, in einen Neubau an der Grenzstraße 165 eingezogen, das auch für zahlreiche künftige Veranstaltungen und Treffen mit den Kunden dienen soll.

Früher war das Unternehmen in Räumlichkeiten der Rhiem-Gruppe beheimatet, aber „über die Zeit haben wir gemerkt, dass wir uns vergrößern möchten“, sagt Lukas Jetter, Mitglied der Geschäftsführung bei Capreo. Das Gebäude ist in zwei Stockwerke aufgeteilt, wobei im Erdgeschoss der Empfang und Büroräume sind, im oberen Stockwerk gibt es einen Thekenbereich, eine Lounge mit einem Verkostungsraum sowie einen Konferenzraum. Von der Einrichtung her erinnere das obere Stockwerk ein Stück weit an einen Verkostungsraum eines Weinguts in Stellenbosch, dem renommiertesten Weinbaugebiet Südafrikas, sagt Jetter. An den Wänden hängen Gemälde südafrikanischer Kunst.

Der Standort wurde auch nicht zufällig gewählt, neben dem Gebäude befindet sich eine DHL-Station mit vielen Fahrzeugen. Das Paket-und Briefdienstleistungsunternehmen kümmert sich um die Versendung der Weinpakete. „Wir sind hier in einem Gewerbegebiet und das Gebäude ist schon ein Alleinstellungsmerkmal“, findet Jetter.

Inspiration durch eine Reise

Die Spezialisierung auf Südafrika ist durch eine Reise von Franz Rhiem Senior und dessen Sohn Dr. Stefan Rhiem zustande gekommen, die 2007 dort eine Safari gemacht und die Weingüter besucht haben. „Die Premium-Weine, die damals dort verkostet wurden, waren in Europa nicht so einfach zu bekommen. Dadurch ist dann der Gedanke entstanden, ein Logistik-Projekt daraus zu machen, dass wir für die Weingüter die Weine importieren und zu weiteren Kunden verkaufen, erklärt der Prokurist.

Zunächst lief das Ganze im Business-to-Business-Bereich. Das habe zwei Jahre „mehr oder weniger gut“ funktioniert, ehe der heutige Geschäftsführer Stephan Nühlen und Vertriebsleiter Thorsten Bergmann sich die Gegebenheiten vor Ort angeschaut und sich eine neue Strategie überlegt haben, wodurch das neue Konzept und letztendlich auch die Firma Capreo entstanden ist.

Der Ansatz war und ist, „dass man direkt die Kunden anspricht, den Wein nicht mehr als Service-Dienstleister importiert und transportiert, sondern vor Ort einkauft, bei uns einlagert und direkt an die Kunden verkauft“, sagt Jetter. So sei Capreo seit mittlerweile zehn Jahren ein Fachhändler für südafrikanische Premium-Weine, die direkt den Endkunden ansprechen.

Vertrieb in ganz Europa

So sieht das neue Capreo-Gebäude von außen aus.
So sieht das neue Capreo-Gebäude von außen aus. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

„Das Einzigartige ist, dass wir in ganz Europa verkaufen. So kann es jemand sein, der eine Straße weiter wohnt, aber auch jemand, der zum Beispiel in der hintersten Ecke von Schweden lebt.“ Dabei ist auch die jahrelange Logistik-Erfahrung der Rhiem-Gruppe hilfreich. Die Weine, die Capreo im Angebot hat, erstrecken sich von sieben bis 435 Euro, im Durchschnitt liegen die Preise laut Jetter bei rund 20 Euro pro Flasche. Mittlerweile hat das Unternehmen über 600 Weine aus über 55 südafrikanischen Weingütern im Angebot.

Der Vertrieb läuft neben dem Online-Shop über ein Team von elf Weinberatern, die sich regelmäßig bei den Kunden melden. Jeder der Weinberater betreut rund 600 bis 1000 Kunden. Insgesamt hat das Unternehmen über 50.000 Kunden.

Weitere Mitarbeiter im Bereich Verkauf und Beratung werden gesucht. Das gesamte Team besteht aktuell aus 22 Mitarbeitenden. Darüber hinaus bildet die Firma auch aus, zum einen als E-Commerce-Kaufmann/-frau sowie im Groß- und Außenhandelsbereich.

Zu Beginn hatte Capreo drei Weingüter als Kooperationspartner, im Laufe der Jahre ist diese Zahl stetig gestiegen. Unter anderem sind neben der Region Stellenbosch auch Güter in Constantia, Franschhoek und Paarl mit im Portfolio, die allesamt auch Weinrouten anbieten. Bergmann betont, dass es in Südafrika eine der höchsten Biodiversitäten auf der ganzen Welt gebe.

„Da sind 25.000 verschiedene Pflanzenarten direkt am Kap und die Wahrscheinlichkeit, dass da unfassbar gute Erzeugnisse im Weinbereich stattfinden können, ist einfach gegeben. Durch die Boden-und Sonnenverhältnisse, die Temperaturkonstanz und vor allem auch den Wind, der durch die Weinbaugebiete weht.“ Dieser sorge dafür, dass keine Fäule entsteht. So seien die Reben immer gut belüftet und es würden keine Pestizide verwendet.

Suche nach einem/r Eventmanager/in

Für den neuen Standort sucht Capreo noch jemanden, der oder die sich unter anderem federführend um Veranstaltungen kümmert, Messeauftritte plant und daran teilnimmt sowie eng mit den Abteilungen Marketing und Vertrieb arbeitet. Diejenige Person soll auch direkt an die Kunden herantreten und Produkte vorstellen, nennt Prokurist Lukas Jetter eine weitere Aufgabe des Postens.

In den kommenden Monaten hat Capreo auch schon einige Events geplant: Am kommenden Freitag, 5. Mai, ist die Frühlingsverkostung angesetzt. Weiter geht es mit „Drink Chenin“ am 16. Juni, der Sommerverkostung am 5. August, dem „Pinotage Day“ am 14. Oktober, „Lekkerwein“ am 20. Oktober, der Opening Wild Wine Week am 24. November sowie der Adventsverkostung am 9. Dezember.