Dinslaken. Unterhaltung und Informationen gab es beim 5. Dinslakener Fahrradfrühling auf dem Neutorplatz. Das war auf dem Altmarkt zu entdecken.
Der Frühling hat zwar gerade mal wieder eine Pause eingelegt, es ist eisig und es soll laut Wetterbericht auch in den kommenden Tagen noch einmal richtig kalt werden, doch das kann einen echten Radfahrer nicht schocken. Wie schon beim Wandern festgestellt – es gibt kein schlechtes Wetter nur falsche Kleidung. Und so konnten sich die Organisatoren des fünften Dinslakener Fahrradfrühlings, die Stadt, die Werbegemeinschaft und das Zweirad & E-Bike Center Vogel, über regen Besuch freuen. Einige Informationsstände waren vor der Neutor-Galerie aufgebaut und alle waren recht gut besucht.
„Eigentlich wollten wir hier ein total verdrecktes Rad hinstellen, dann hätten die Besucher unsere neue Fahrradpflege ausprobieren können, doch ihnen wären wohl eher die Hände eingefroren“, gibt Gudrun Vogel zum Besten und lacht. Gut Lachen hat sie auch, denn trotz der Kälte ist es bereits kurz nach der Eröffnung um 13 Uhr mehr als gut gefüllt auf dem Neutorplatz.
Gefragt sind nicht nur E-Bikes
„Das Interesse an Fahrrädern aller Art ist groß“, sagt die Zweiradfachhändlerin. Die Corona-Zeit habe dem Fahrradhandel neuen Schwung gegeben und der daure bis heute an. „Die Leute wollen einfach wieder etwas unternehmen.“ Gefragt wären neben E-Bikes nach wie vor auch „normale“ Fahrräder. Kinderräder von Woom seien derzeit ebenfalls ein Renner, berichtet sie. Die aus Österreich stammenden Räder seien leicht aber dennoch stabil und dank ihrer Reifen für jeden Untergrund geeignet, auch für unebene Wege. Zudem sehen sie auch noch gut aus.
Wer als Kind nicht selber fahren kann oder möchte, der kann sich allerdings auch in einen „Holzkasten“ setzen und sich von Mama oder Papa kutschieren lassen. Denn Lastenfahrräder sind nicht nur für den Transport von Materialien gedacht. Selbst eine Luxusvariation mit Dach für sechs Kinder ist vorhanden. Alle ausgerüstet mit Sicherheitsgurten, damit den lieben Kleinen nichts passiert. Papa wird hier beim Trampeln natürlich von einem Motor unterstützt. „Sonst kann man das nicht bewältigen“, so Gudrun Vogel.
Auf dem Altmarkt unterdessen kann sich wer will auf ein Hochrad aus dem 19. Jahrhundert wagen. „Eine ganz andere Erfahrung“, erzählt Uwe Schimpf nach seiner Fahrt. „Ich bin eigentlich Radfahrer und fahre auch gut und sicher, aber das hier halte ich für gefährlich. Ohne die Begleitung wäre ich nicht aufs Rad gestiegen.“ Wobei das Auf- und Absteigen schon eine Wissenschaft für sich ist.
Mit viel Schwung in den Sattel
Ein Steigbügel auf der linken Seite wird dabei zum Auf- und Absteigen benutzt. Aber bitte mit viel Schwung, damit man auch in den hohen Sattel kommt. Eine Kette gibt es beim Hochrad nicht, sondern nur eine direkte Übersetzung. „Sie müssen immer in Bewegung bleiben, sonst kippt das Rad“, stellt Pia Schürmann klar. Ihr Vater hatte sich mit einer Hochradfahrschule vor 35 Jahren in Mönchengladbach selbstständig gemacht, wollte dem Publikum die Räder näherbringen und bietet nun Fahrten auf Stadtfesten und Firmenfeiern an. Für die Kleinen gibt es Räder, Seifenkisten und mehr aus den frühen 40er und 50er Jahren.
Und dann sind da noch die Bike Brothers, die ihre Kunststücke vor der Neutor-Galerie zeigen. Über Euro-Paletten hangeln sie sich von Brett zu Brett. Das klappt nicht immer auf Anhieb, dann knallt auch schon mal ein Reifen. Schließlich kündigt Daniel einen Hochsprung-Wettbewerb an. Jana, ein junges Mädchen meldet sich freiwillig, springt über die Hürde, Daniel macht es ihr mit dem Bike nach. Hochkonzentriert nehmen beide Zentimeter für Zentimer bis sie bei 1,10 Meter ankommen. Hatte sie die ein Meter hohe Hürde noch mit Bravour genommen, fällt die Latte. Aber auch für Daniel ist es nicht einfach – Ruhe, Konzentration, das Vorderrad wird angehoben, er verweilt einen Moment in dieser Stellung, dann der Sprung. Geschafft.