Hünxe. Nach langer Corona-Pause hatte der Heimat- und Verkehrsverein Hünxe wieder zum „Plattdeutschen Heimatabend“ geladen – mit einem großen Programm.
Kultur, Brauchtum und Heimatkunde, das sind nur einige Aufgaben, die der Heimat- und Verkehrsverein Hünxe bewältigt. Eine davon ist die Erhaltung der plattdeutschen Sprache. Seit 1980 werden in Zusammenarbeit mit Tanzgruppen und seit einigen Jahren auch mit Schülern der Grundschule Hünxe die beliebten „Plattdeutschen Heimatabende“ aufgeführt.
Nach der langen Corona-Zeit konnte nun endlich wieder ein abwechslungsreiches Programm mit Gesang, Tanzvorführungen und einem Theaterstück in drei Akten gefeiert werden und das gleich zweimal am Wochenende in der Aula der Gesamtschule Hünxe. Zur Einstimmung auf den Abend spielten die „Weidenländer Musikanten“ mit schöner Blasmusik.
Hünxer Grundschüler spielten eine Ratssitzung zum Thema „Klimagipfel“ nach
Den Anfang machten dann Schüler der Grundschule Hünxe, die eine Ratssitzung mit Bürgermeisterin zum Thema „Klimagipfel“ auf der Bühne spielten. Ihnen merkte man den Spaß am Schauspielern und auch an der plattdeutschen Sprache an, denn unter Leitung von Markus Mohr und Sandra Köster hatten die Kinder das Stück mit viel Fleiß einstudiert. Alle waren hochmotiviert und zeigten, dass sie diese nicht gerade einfache Sprache können.
Hauptact der Veranstaltung war das Theaterstück „Rondreis“ in drei Akten, gespielt von der Theatergruppe „Spöllkes Hönx“. In dem Stück fuhr ein klimaneutraler Reisebus mit eigener Technik der Firma „Lindenblatt-Reisen“ mit mehreren Fahrgästen und zwei Reiseleiterinnen durch Hünxe. Unter anderem waren eine Lehrerin, die nicht ein Wort plattdeutsch verstand, ein Hippie, ein Kultur-Attaché (er sollte sich vom Ort für die Bundesgartenschau begeistern lassen), ein ewig Hungriger und ein Trinker sowie eine Zwei-Mann-Band mit dabei. Über die „Sehenswürdigkeiten“ wie Marktplatz, Tenderingssee und Schloss Gartrop wurden einige Dönekes erzählt.
Heimatverein Hünxe griff auch aktuelle Themen auf
Viel zu lachen gab es aber auch über Situationen, die gerade in Hünxe aktuell sind. Auch das Thema Hafen und Kanal (“hier kommt demnächst wohl dann schon die AIDA vorbei“) und der Brückenbau (“hier ging alles ratzfatz“) musste erwähnt werden. Da musste auch Bürgermeister Dirk Buschmann, der mit im Publikum saß, lachen. Gewünscht wurde sogar eine Safari durch das Wolfsgebiet.
Mit viel Gesang wurde das Theaterstück beendet, das großen Beifall erhielt. Aber das war noch nicht alles, was an dem Abend geboten wurde. Noch ein paar Dönekes und Witze wurden von den Mitgliedern der Theatergruppe erzählt und 15 Schülerinnen der Ballettschule Tanztraum aus Hünxe zeigten vier sehenswerte Tänze, dieses Mal aber mit modernen Rhythmen und nicht als Klompen-Tanz.
Nach dem langen Beifall bedankte sich Edith Ostermann-Schelleckes vom Vorstand: „Man merkt, dass ihr drei Jahre eure Hände geschont habt!“ und der Vorsitzende Heinz Rühl konnte noch Helene Förster für 40 Jahre Mitgliedschaft und Wilhelm Wefelnberg für 30 Jahre mit einem Blumenstrauß ehren.