Hünxe. Hünxer Fachausschuss diskutierte über die Fortschreibung des sogenannten Abwasser- und Niederschlagswasserbeseitigungskonzepts.
Im Haupt-, Finanz- und Liegenschaftsausschuss der Gemeinde ging es unter anderem um die Fortschreibung des Abwasser- und Niederschlagswasserbeseitigungskonzepts der Jahre 2020 bis 2025. Michael Wefelnberg, Vorsitzender der CDU-Fraktion, merkte an, dass es in dem Konzept vorwiegend um Regenwasserbeseitigung und wenig um das „Sammeln von Regenwasser für trockene Zeiten“ gehe. „Wir hatten letztes Jahr einen sehr trockenen Sommer und wären froh gewesen, wenn wir im Vorhinein mehr Regenwasser eingesammelt hätten. Den Schwerpunkt sehe ich. Es kommen zwar einige Versickerungsgruben vor, aber die Frage ist, ob wir in Zukunft nicht mehr für Versickerung tun können.“
Klaus Lehmann von der Fachgruppe Tiefbau entgegnete: Alle Neubaugebiete, die wir errichten, machen wir schon mit der Versickerung, alleine aufgrund der Tatsache, dass wir das Regenwasser weder transportieren noch durch die Kläranlage schicken wollen. Ausnahmen wird es nur dort geben, wo nach dem Bodengutachten eine Versickerung den dort investierenden Bauherren nicht zuzumuten ist, wenn die Bodenbeschaffenheit nicht geeignet ist.“
Bürgermeister spricht von Herkulesaufgabe
Bürgermeister Dirk Buschmann ergänzte, dass man auch im Bestand entsprechende Maßnahmen prüfen müsste. „Natürlich ist das eine Aufgabe, aber das ist im Moment so eine Herkulesaufgabe, dass wir uns aktuell darauf beschränken, dass wir das bei Neubaugebieten steuern können.“
Stephan Barske von der FDP fragte nach dem Volumen des Hochwasserrückhaltebeckens, das in Bruckhausen entstehen soll. Klaus Lehmann sprach von einem Volumen von 1000 bis 2000 Kubikmetern, „die wir bauen müssen, von der Fläche her haben wir dort aber mehr zur Verfügung, so dass wir Kapazitäten haben“. Die Berechnung würde nach neuen Regendaten aber neu aufgelegt, wonach dann die Volumen angepasst würden.
Im Bereich Zur Alten Mühle sei vor „ich weiß nicht, wie viel“ Jahren eine Rückhaltung geschaffen worden. „Wenn man dort den Abfluss des Beckens verringern würde, braucht man im Unterlauf kein neues Rückhaltebecken zu bauen. Es wäre in meinen Augen wesentlich einfacher, die Überlaufschwelle 30 Zentimeter anzuheben, anstatt tausende Kubikmeter Boden zu bewegen. Das wäre auch wesentlich günstiger“, betonte Barske.
Gesamten Bachverlauf betrachten
„Für das Konzept müssen wir den gesamten Verlauf des Bruckhausener Mühlenbachs betrachten, alle Einleitungen und Rückhaltungen, als Grundlage für die Planung. Dabei ist herausgekommen, dass wir in der Ortslage zu viele Kubikmeter einleiten und diese müssen wir eigentlich in der Ortslage zurückhalten. Da das aber noch teurer wäre, wenn wir in in den Straßen Rückhaltungen bauen, war der Vorschlag des Kreises Wesel, dass wir quasi dem Ort nachgegliedert eine Rückhaltung bauen, um dann das Volumen, das wir einleiten, hinter der Ortslage zurückzuhalten.“ Buschmann bedankte sich für Barskes Hinweis und brachte das Konzept zum Beschlussvorschlag, der einstimmig ausfiel. Das letzte Wort dazu hat der Gemeinderat am 1. März.