Hünxe. Die Partei äußert sich weitgehend positiv zum Entwurf von Kämmerer Michael Häsel. Eine der größten Investitionen ist das Schulzentrum Hünxe.
Die FDP-Fraktion Hünxe hat zwei Tage lang intensiv die wirtschaftliche und soziale Situation der Gemeinde Hünxe beraten. Grundlage waren der vom Kämmerer Michael Häsel vorgelegte Entwurf des Haushaltsplans und der von Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth erläuterte Stellenplan.
Der Blick richtete sich verstärkt auf Themen, die jungen Menschen in der Gemeinde wichtig sind. Gerade in der Phase der Familiengründung sind ein bezahlbares Wohnraumangebot und die verlässliche Bereitstellung nahegelegener Kitaplätze von höchster Wichtigkeit.
Die von Häsel vorgeschlagenen neun Mio. Euro zum Erwerb von Grundstücken zur gemeindlichen Entwicklung und die 12,6 Mio. Euro für Sanierung und Ausbau des Schulzentrums Hünxe sind in den Augen der FDP-Fraktion sinnvolle Investitionen. Gleiches gilt für den Neubau von Turnhallen in Hünxe und Bruckhausen, wobei hier auf die Notwendigkeit und damit auf Größe und Kosten der Turnhallen ein besonderes Augenmerk zu legen ist.
Nachdem die Sportanlagen in Hünxe und Bruckhausen einer Sanierung unterzogen wurden, soll auch der Drevenacker Sportplatz folgen. Die FDP-Fraktion steht dieser Investition positiv gegenüber. Aber auch hier darf es kein Wunschdenken geben, sondern die Sanierungen müssen sich den Erfordernissen anpassen. Negativ entwickelt sich zurzeit die Zahl der verfügbaren Plätze in den Kindergärten. Die geplante Notlösung einer Unterbringung von 33 Kindern in Containern ist nicht zufriedenstellend, aber notwendig und wohl nicht zu umgehen.
FDP hadert mit dem Kreis Wesel
Die FDP stellt fest, dass die Gemeinde Hünxe dem Kreisjugendamt einen hohen Umlagebetrag zahlt. Im Gegenzug erwartet sie vom Kreis mehr rechtzeitige Unterstützung bei der Schaffung dringend benötigter Kindergartenplätze. Insbesondere muss der Bau der geplanten Kita im Brömmenkamp unter Einbeziehung der Siedlergemeinschaft vorangetrieben werden. Auch hier ist der Kreis Wesel gefordert, der mit seinen zum Teil nur schwer nachvollziehbaren Begründungen einen schnellen Planungsfortschritt bisher behindert hat. Mittlerweile ist immerhin der Aufstellungsbeschluss für die neue Kita auf den Weg gebracht. Bis zur Umsetzung wird es aber noch dauern.
Erfreulich ist, dass trotz der weltweit angespannten Wirtschaftslage ein Haushaltssicherungskonzept vermieden werden konnte und dass dies ohne Anhebung der kommunalen Steuersätze ermöglicht werden soll. Da der Klimawandel nicht nur zu Trockenphasen, sondern auch zu lokalen Starkregenereignissen führt, ist ein ausreichend dimensioniertes Kanalnetz Teil der zwingend erforderlichen Daseinsvorsorge. 2,7 Mio. Euro sind dafür in diesem Jahr vorgesehen. Kanalbaumaßnahmen werden immer als störend empfunden. Das wird bei den unmittelbar bevorstehenden Kanalarbeiten am Marktplatz Hünxe nicht anders sein, zumal der Bereich des Dorfteiches zeitweise als Rohrlager genutzt werden muss.
Am 1. Mai wird der Schützenverein also improvisieren müssen und auch die Parkplatzsituation am Marktplatz wird sich vorübergehend verschärfen. Dies nimmt die FDP zugunsten eines weitgehenden Hochwasserschutzes jedoch in Kauf. Gleiches gilt für Kanalbaumaßnahmen im besonders gefährdeten Bruckhausen. Weitsichtige Planung ist nach Meinung der FDP-Fraktion in allen kommunalen Bereichen wichtig. Besondere Bedeutung hat der Kooperationsstandort zwischen den Gewerbegebieten Bucholtwelmen West und Ost. Die Nutzung der Fläche muss unter strategischen Gesichtspunkten vergeben werden. Ideal sind Betriebe wie etwa HDB, die Baumaterial recyclen und so einen Beitrag zur Reduzierung des Kiesabbaus leisten.
Sorge um Personalsituation
Weiterhin besorgniserregend ist die hohe Belastung der Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, des Bauhofes und des kommunalen Kindergartens aufgrund fehlenden Personals. Hier ist auch die Politik gefordert, die Verwaltung mit unnötigen Anträgen und Aufträgen nicht zusätzlich zu belasten. Die FDP-Fraktion ist mit dem Entwurf des Kämmerers für das Haushaltsjahr 2023 insgesamt zufrieden, bedankt sich bei Michael Häsel für die gute Arbeit und wird seinem Entwurf zustimmen.